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Ausstellungsgestaltung

ECHO. DER BERG RUFT ZURÜCK, BERN

POSTED 28.10.2020
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Echos werden vom Gehör benutzt, um Raumgrößen und Entfernungen zu schätzen: Sie entstehen, wenn Reflexionen einer Schallwelle so stark verzögert sind, dass diese als separate Hörereignisse wahrgenommen werden können. Dabei hat das Echo nicht nur in der griechischen Mythologie seinen Ursprung (Echó – altgriechisch Ἠχώ von ἠχή ēchē = „Schall“ – ist eine Oreade (Bergnymphe), die der Sprache beraubt wurde und nur noch fähig ist, die letzten an sie gerichteten Worte zu wiederholen), sondern ist auch in der Folklore, Literatur und Liturgie, Musik, Akustik sowie in der Tierwelt zu finden. Es ist also ein vertrautes Natur- und Kulturphänomen, das Menschen seit jeher beschäftigt und fasziniert. Besonders das Echo der Berge hat schon so manchen Wandernden in seinen Bann gezogen. Dennoch ist uns der Klangraum Alpen viel weniger vertraut als die Berglandschaft, die wir mit den Augen wahrnehmen. Dementsprechend widmete sich die Hör-Ausstellung „Echo. Der Berg ruft zurück“ im Alpinen Museum der Schweiz, Bern, dem Echophänomen aus alpiner Perspektive und richtet die Ohren auf den unsichtbaren Klangraum: In Zusammenarbeit mit Christian Zehnder, Musiker, Stimmkünstler, künstlerischer Leiter der Klangwelt Toggenburg und Initiator des Klangarchivs Echotopos, entstand im Sommer 2019 eine Schau, deren Hauptexponate sieben Echo-Aufnahmen aus verschiedenen Regionen der Schweiz sind – aufgezeichnet mit einem hochsensiblen Kunstkopf-Mikrofon, um ein dreidimensionales Hörerlebnis der Echo-Orte zu vermitteln. Zudem gibt die Einraumausstellung Einblick in die Kulturgeschichte des Echos sowie in Echo-Phänomene, wie sie im Tierreich oder in technischen Anwendungen vorkommen.

Szenografie und Ausstellungsgrafik – entwickelt von Frank Dittmann und Rüdiger Schlömer – spielen dabei mit der Absenz der Alpenbilder und deren visueller Übersetzung in Raum und Schrift. So bildet etwa ein akustisches Reliefmodell aus echoabsorbierenden Dämmplatten den Auftakt der dreiteiligen Ausstellung. Im Hauptraum befindet sich wiederum eine verspiegelte Echokammer mit Hörstationen, die ein akustisches Bild der Schweiz vermitteln sollen. Zum vertiefenden Abschluss beleuchtet schließlich eine Gucklochwand stichprobenartig den bild- und objektförmigen Widerhall des Echos in der Kulturgeschichte. Den Gestaltern ist es so auf kleinem Raum nicht nur gelungen, das Unsichtbare minimalistisch aber mit großem Nachhall zu inszenieren, sondern dadurch auch die Vorstellungskraft der Gäste anzuregen, die hier auch ihre Augen schließen können und hören, wie die Alpen tönen …

FACTS

Projekt:

Echo. Der Berg ruft zurück, Bern

Gestaltung:

Frank Dittmann GmbH, Zürich (CH) > www.frankdittmann.com
S/W Design, Zürich (CH) > www.s-w.design

Gestaltung/Sound:

idee und klang GmbH, Basel (CH) > www.ideeundklang.com
Christian Zehnder, Basel (CH) > www.new-space-mountain.ch

Standort:

Helvetiaplatz 4, Bern (CH)

Zeitrahmen:

25.05.2019–27.10.2019

Auftraggeber:

Alpines Museum der Schweiz, Bern (CH) > www.alpinesmuseum.ch

Fotos:

Joel Schweizer/Alpines Museum der Schweiz, Bern (CH) > www.alpinesmuseum.ch