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Ausstellungsgestaltung

TAPIO WIRKKALA: AN ICON OF FINNISH DESIGN

POSTED 24.04.2020
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Er prägte das skandinavische Design ab den 1950er-Jahren entscheidend mit und hat bis heute nichts von seiner Faszination verloren: Tapio Wirkkala. Seine unverwechselbare Herangehensweise an Gestaltung verbindet das scheinbar Unvereinbare, indem er die Strenge des modernistischen Funktionalismus und die dynamischen Prinzipien organischer Formen in seinen Objekten zusammenführte. Daraus entstand ein Stil, der sich durch Einfachheit und klare Linien, Funktionalität, Sensibilität für die Natur und Respekt vor dem Material auszeichnet.
Auch Tomáš Džadoň ließ sich bei seiner Gestaltung der Ausstellung über den Ausnahmedesigner von dessen Entwurfsprinzipien inspirieren. Doch diese für ihn „wunderbare Aufgabe“ war wohl auch die größte Herausforderung für den zeitgenössischen Prager Künstler. Denn die Räumlichkeiten, die es zu bespielen galt, befinden sich im Prager Kunstgewerbemuseum – ein neoklassizistischer Bau, der seit 1900 die Sammlungen der 1885 gegründeten Institution beherbergt. Džadoň kannte die üppigen, dekorativen Elemente im Innenraum jedoch bereits von vorherigen Ausstellungskonzepten und verstand es daher, diese geschickt zu integrieren und zu umgehen. Um sich Wirkkalas Werk zu nähern, werden die Besucher nun dazu verführt, sich wie bei einem Spaziergang durch das skandinavische Land auf Entdeckungsreise zu begeben, zu beobachten, von Zeit zu Zeit innezuhalten, einen zweiten Blick zu riskieren und sich am Ende des Tages in einem gewöhnlichen Suomi-Haus wiederzufinden. So können Interessierte im ersten Teil der Schau entlang einer perfekt ausgeleuchteten festinstallierten Vitrine die vielfältigen Glas- und Silberarbeiten auf Tischen – fast wie auf einer unendlichen Tafel präsentiert – offen erkunden. Den zweiten (Ausstellungs-)Raum „versteckte“ Tomáš Džadoň allerdings: Hier werden die Besucher eingeladen, nacheinander drei kleine Häuser mit Satteldach zu betreten. Anstelle von Fenster oder Türen werden in integrierten Vitrinen jedoch Wirkkalas Porzellanentwürfe für Rosenthal gezeigt: Die meist in Serienproduktion für den alltäglichen Gebrauch hergestellten Objekte liefern dabei die perfekten Exponate für den Moment, den Džadoň erzeugen wollte: „Besteck, Geschirr, Vasen – arrangiert in einem Raum für einen normalen Menschen“.
Ursprünglich zur Feier des 100. Geburtstags des Künstlers im Jahr 2015 geschaffen, wurde die Ausstellung erstmals im Finnischen Glasmuseum (Suomen Lasimuseo) gezeigt, das nach Wirkkalas Entwurf renoviert wurde. In Prag bekamen die Werke im Winter 2019/2020, dank des umsichtigen Umgangs des Ausstellungsarchitekten mit dem historischen Gebäude und einer individuellen Umsetzung seiner Entwürfe durch den Hersteller mobiler Wandsysteme, MBA, eine einzigartige Bühne – und zeigten das umfassende Œuvre einer wahren Design-Ikone.

FACTS

Projekt:

Tapio Wirkkala: an Icon of Finnish Design

Gestaltung/Ausstellung:

Tomáš Džadoň, Prag (CZ) > www.tomasdzadon.com

Gestaltung/Grafik:

Miroslav Roubíček, Prag (CZ) > www.colmo.cz

Konstruktion und Ausstellungsbau:

MBA-Design & Display Produkt GmbH, Reutlingen (DE) > www.mba-worldwide.com

Standort:

17. Listopadu 2, Prag (CZ)

Zeitrahmen:

01.11.2019 – 23.01.2020

Auftraggeber:

Kunstgewerbemuseum (Uměleckoprůmyslové museum) Prag (CZ) > www.upm.cz

Fotos:

Kunstgewerbemuseum (Uměleckoprůmyslové museum) Prag (CZ) > www.upm.cz