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Ausstellungsgestaltung

Oishii – Essen in Japan | Linden-Museum

POSTED 17.03.2017
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Im November 2016 wurde die Sonderausstellung „Oishii – Essen in Japan“ im Stuttgarter Linden-Museum eröffnet. Bis zum 23. April 2017 können die Besucher hier alles über die japanische Esskultur der Gegenwart und Vergangenheit erfahren. Wobei schnell klar wird, dass nicht nur das kulinarische Japan im Mittelpunkt steht, sondern auch die Kultur an sich.

„Oishii!“ – das heißt so viel wie „Es schmeckt mir!“ und ist im Japanischen das wohl am häufigsten gebrauchte Wort, um Essen zu beschreiben. Damit dieser Ausdruck des Wohlgefallens nicht nur im Titel verbleibt, sondern auch in die Gesichter der Besucher der Ausstellung gelangt, ließen sich die Gestalter des Stuttgarter Atelier Schubert ein besonderes Konzept einfallen, das mit japanischen Stilelementen unterschiedliche, thematisch inszenierte Raumbilder entstehen lässt.
Begonnen wird der Austellungsparcours mit dem Prolog: Durch Nahrungsmittel, die als sogenannte Cut-outs über einer japanischen Karte hängen und so den jeweiligen Anbau- und Herstellungsort markieren, werden die Besucher in die Welt der japanischen Grundnahrungsmittel eingeführt. Einen inszenatorischen Höhepunkt bietet die Gestaltung des darauffolgenden Bereichs „Reis und Fisch“: Durch eine textile Wasseroberfläche atmosphärisch in einen zweigeschossigen Raum unterteilt, können die Besucher hier blau schimmernde Einblicke in die Über- und Unterwasser-Lebensräume Japans erhalten. Im Bereich „Zubereitung und Verzehr“, in welchem unter anderem auch auf Tabletts das eigene Essen in einer Simulation selbst zubereitet werden kann, werden durch Illustrationen die verschiedenen Szenerien des Essens und Verzehrs in den Mittelpunkt gestellt. Weitergeführt über das Thema „Bento – Essen außer Haus“ gelangen die Besucher schließlich zum Epilog und damit zu einer Tee-Zeremonie, die in einem stilisierten Teehaus in der Mitte des Raums medial inszeniert wird.
Die 900 Quadratmeter große Ausstellungsfläche ist geprägt von den Stilelementen der typisch japanischen Gestaltung. Insbesondere die hohe Verwendung von textilen Einarbeitungen, Illustrationen und Holzschnitten tragen zu einer authentisch japanischen Atmosphäre bei. Das zur Schau gestellte Essen ist aus verständlichen Gründen aus Kunststoff, jedoch wirken diese kleinen Kunstwerke so echt, dass die Besucher zum Hineinbeißen eingeladen werden – das Auge isst ja bekanntlich immer mit. Sehenswert ist auch die Vielzahl an Originalen aus der museumseigenen Sammlung sowie die Leihgaben aus aller Welt – darunter viele Exponate, die zum ersten Mal das „Licht der Ausstellung“ erblicken und durch welche die Besucher insbesondere in die Geschichte der japanischen Kultur eintauchen können. Aber nicht nur die Vergangenheit und die Tradition stehen hierbei im Fokus – auch die gegenwärtige Perspektive wird durch eine immer wiederkehrende Gegenüberstellung beleuchtet. Zusätzlich gibt es im Rahmen der Schau ein vielfältiges Programm: Thementage, Vorträge, Filme, Workshops, Feste und Verkostungen ermöglichen eine Vertiefung des Gesehenen.

In „Oishii! Essen in Japan“ können die Besucher wie durch ein Fenster auf die verschiedenen Gewohnheiten, Traditionen und Aspekte einer außergewöhnlichen Kultur blicken. Die Ausstellung zeigt dabei, dass das Essen in Japan weit mehr ist, als nur bloße Ernährung – es ist Teil kultureller Identität.

 

FACTS

Projekt:

Oishii! – Essen in Japan, Stuttgart (DE)

Gestaltung:

Atelier Schubert, Stuttgart (DE) > www.atelier-schubert.com

Projektteam:

Dirk Schubert, Suee Chang

Standort:

Linden-Museum, Stuttgart (DE) > www.lindenmuseum.de

Zeitrahmen:

September 2016 – April 2017

Auftraggeber:

Linden-Museum, Stuttgart (DE) > www.lindenmuseum.de

Fotos:

Linden-Museum, Stuttgart (DE) > www.lindenmuseum.de