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Ausstellungsgestaltung

MINISCHIRN

POSTED 05.11.2015
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Seit Dezember 2014 existiert im Erdgeschoss der Schirn Kunsthalle Frankfurt ein besonderer Bereich für Kinder. In diesem Erlebnis- und Erfahrungsraum – der MINISCHIRN – können die jüngsten Besucher der Kunsthalle spielerisch grundlegende Themen der Ästhetik und Farbenlehre kennenlernen, während die Eltern durch die wechselnden Ausstellungen streifen.

100 Quadratmeter der ehemaligen Räumlichkeiten des Buch-Shops wurden von den Gestaltern von Atelier Markgraph in Frankfurt in eine Erlebniswelt mit diversen Rauminszenierungen und Experimentierstationen verwandelt. Das neue, dynamische Innere erinnert dabei an Baumhäuser, was sowohl ein Element des kindlichen Spieltriebs anspricht, als auch in der schlichten Klarheit die Formensprache des Gebäudes aufnimmt. Der kindgerechte Zusatz führt zudem die konsequente Kunstvermittlung der Schirn weiter und ergänzt die Führungen und Workshops um ein Element für Kinder von drei bis acht Jahren.
Die Innenarchitektur der neugestalteten Abschnitte ist offen gehalten und bietet viele Stationen zum aktiven Kennenlernen von ästhetischen und künstlerischen Prozessen. Das neu gewonnene Wissen kann im Anschluss bei der Auseinandersetzung mit anderen Stationen haptisch angewandt werden. Für einen spielerischen Zugang wurde ein besonderer Fokus auf sensuelle, motorische und kognitive Herausforderungen gelegt, was sowohl Kreativität und Fantasie, als auch Problemlösekompetenzen schult. Die betrachteten Grundprinzipien künstlerischer Praxis und Theorie schließen somit auch grundlegende Entwicklungen von Kindern mit ein. Dabei unterstützt die Gestaltung des gesamten Parcours und der Stationen gezielt das forschende Lernen bei Referenzen auf verspiegelte Op-Art, Farbenlehre und Kalaidoskope. Insgesamt fördert die Umgebung so – im Anschluss an die bereitgestellte Grundbildung unter anderem in den Themenfeldern Perspektive, Formenvielfalt und Farben – das kindliche Interesse an Kunstmuseen, wodurch sich ein von den Eltern begleiteter Besuch der Kunsthalle häufig an die Zeit in der Minischirn anschließt.

Die einzelnen Elemente der MINISCHIRN sind kindgerecht entworfen, wobei sie eine schlichte Formensprache wahren. Die zwei von Atelier Markgraph offen gestalteten Ebenen sind durch eine Rutsche verbunden, die erneut den Baumhauscharakter und damit auch den Fokus auf das kindliche Spiel verdeutlicht. Stets sind die Stationen direkt ansprechend, sodass einer spielerischen Interaktion kein Verständnis des thematisierten Kunstaspekts entgegensteht. Auf dem gesamten Lernparcours befinden sich zudem sowohl digitale, als auch analoge Elemente, die einen abwechslungsreichen Zugang zu abstrakten Problematiken der ästhetischen Bildung ermöglichen.

Die Jury von „Der Raum“ verlieh der MINISCHIRN für ihr Konzept die Auszeichnung Gold mit folgender Begründung:
Auf innovative und kreative Weise gelingt es den Gestaltern des Atelier Markgraph, Frankfurt, Kindern von drei bis acht Jahren eine kreative und kindgerechte, aber keinesfalls kindische Heimat zu bieten, in der sie sich anhand eines Spiel- und Lernparcours mit den Themen Farbe, Form und Struktur intensiv auseinandersetzen und dabei spielerisch die Grundlagen ästhetischer Bildung/Wahrnehmung kennenlernen können. Diese Art der Vermittlung mit räumlichen Mitteln ist für ein Kunstmuseum einzigartig und erhält somit die Auszeichnung in Gold.

FACTS

Projekt:

MINISCHIRN, Frankfurt am Main (DE)

Gestaltung:

Atelier Markgraph, Frankfurt am Main (DE) > www.markgraph.de

Standort:

Schirn Kunsthalle, Römerberg, Frankfurt am Main (DE) > www.schirn.de

Zeitrahmen:

seit Dezember 2014

Auftraggeber:

Schirn Kunsthalle Frankfurt, Frankfurt am Main (DE) > www.schirn.de

Fotos:

1, 3, 5, 6, 7, 8, 9, 12, 13, 14, 18, 19: Norbert Miguletz, Frankfurt am Main (DE) > www.miguletz.de
2, 4, 15, 16: Kristoph Lemp, Darmstadt (DE) > www.lempinet.com
10, 11, 17: Dirk Ostermeier, Frankfurt am Main (DE) > www.nugloss.de
20: Atelier Markgraph, Frankfurt am Main (DE) > www.markgraph.de