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Ausstellungsgestaltung

Phänomenta Lüdenscheid

POSTED 29.10.2015
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Für die Neueröffnung der Phänomenta Lüdenscheid – mit der Eröffnung 1996 eines der ältesten Science Centers in Europa – haben beier+wellach projekte die Räumlichkeiten neu gestaltet, während das Gebäude um einen ebenfalls mit eingebundenen Turm mit Wahrzeichenpotential erweitert wurde. Dieser futuristische Anbau des Gebäudes ist nun weithin sichtbar, wobei die Architektur der baulichen Veränderungen und Ergänzungen bei KKW Architekten in Altena entstand. Dabei wollten die Gestalter nicht nur die Inhalte eines Science Centers vermitteln, sondern zudem die lokale Umgebung, ihre Bewohner und Unternehmen miteinbeziehen. Der Blick von der Terrasse über die Dächer auf die umliegende Stadt und Landschaft ist somit ein programmatischer, der mit der inhaltlichen Ausrichtung des Phänorama-Raums im Inneren der Phänomenta wieder aufgenommen wird.

Neben der Eintrittskarte erhalten die Besucher am Eingang zudem einen Ball, der in der eröffnenden großen Kugelbahn zum Impulsgeber für verschiedenste Phänomene wird. Die einzelnen, später in der Ausstellung behandelten, Bereiche greifen damit schon zu Beginn ineinander, damit die Besucher die erlebten Effekte der Kugelbahn in den folgenden Abschnitten im Großen nachvollziehen können. Diese anschließenden Räume sind nach Themen sortiert und ebenfalls auf Versuche ausgerichtet, wodurch die Phänomene spielerisch erforscht werden können. Gegliedert werden sie durch dreisprachige Wandgrafiken, die den Themenbereichen zusammenfassende Namen geben. Die dort auffindbaren, interaktiven Exponate zeichnen sich durch reduzierte Texterläuterungen und einen Fokus auf zum Interagieren anregende Piktogramme aus. Ausführlichere Erklärungen können daraufhin im Anschluss an die interaktiven Elemente in zentralen Medienstationen erfahren werden. Dadurch bleibt genügend Raum für spielerischen Umgang und direktes Erfahren, aber auch für eine Anregung weiterzulesen.

Gelangen die Besucher nun im Anschluss an die thematisch gegliederten Räume und einen Bereich für temporäre Ausstellungen lokaler Unternehmen in den Abschnitt des neu hinzugekommenen Turms, so finden sie ein Foucaultsches Pendel, das in der inneren Turmkonstruktion schwingt und den Takt für ein deckenfüllendes Kaleidoskop gibt. Dieses erstrahlt in verschiedenfarbig erleuchteten, sich ändernden Mustern und verbindet damit Kunst und Physik zu einer Einheit. Hier zeigt sich erneut der Tenor des Szenografiekonzepts, abstrakte Phänomene sinnlich erlebbar zu machen. Ferner gibt das Pendel auch die Bewegung des Phänoramas an, in dem die Besucher eine 360°-Projektion der Stadt Lüdenscheid betrachten können. Diese Live-Übertragung vom benachbarten Kirchturm verkörpert in Verbindung mit dem Pendel sowohl den Verlauf der Zeit, als auch die Bewegung der Erde. Audio-Übertragungen unterstützen zudem das Gefühl, sich auf einem Turm im Außenraum zu befinden. Die Verbindung dieser drei Elemente in der neuen Turmkonstruktion verdeutlicht erneut die Verknüpfung von Phänomenen sowohl in der Natur, als auch in den Ausstellungsräumlichkeiten.

FACTS

Projekt:

Phänomenta, Lüdenscheid (DE)

Architektur:

KKW Architekten, Altena (DE) > www.kkw-architekten.de

Tragwerksplanung – Stahlturm/Massivbau:

WERNER Bauingenieure, Menden (DE) > www.ing-werner.de

Gestaltung:

beier+wellach projekte, Berlin (DE) > www.beier-wellach.de

Haustechnik:

wbp Ingenieure, Münster (DE) > www.wbp-ingenieure.de

Tragwerksplanung – Membranhelix:

formTL ingenieure für tragwerk und leichtbau GmbH, Radolfzell (DE) > www.form-tl.de

Standort:

Science Center PHÄNOMENTA, Gustav-Adolf-Straße 9-11, 58507 Lüdenscheid (DE) > www.phaenomenta.de

Zeitrahmen:

seit Mai 2015

Fotos:

1, 3.1, 3.2, 4, 5, 10, 13: Trillian GmbH, Berlin (DE) > www.trillian.de
2: Carsten Krämer, Märkischer Kreis (DE) > www.carsten-kraemer.de
3.3, 6, 7, 9, 11, 12: Alexander Ring, Lüdenscheid (DE) > www.r-rring.de
8, 14: beier+wellach projekte, Berlin (DE) > www.beier-wellach.de