Ausstellungsgestaltung
ÖTSCHER:REICH – Die Alpen und wir | Standort Frankenfels
2015 widmet sich die Niederösterreichische Landesausstellung der Kulturgeschichte des Ötschergebiets. Über drei Standorte verteilt, wird die Verbindung von Mensch und Alpen unter verschiedenen Gesichtspunkten beleuchtet und die Besucher sind herausgefordert, das Ötschermassiv umgebende Mostviertel selbst zu erforschen. In jedem der drei Teile der Ausstellung finden sich Verweise auf Orte in der Landschaft, die anschließend selbst entdeckt werden sollen. Dabei zeigt der erste Abschnitt im Töpperschloss in Neubruck verschiedene Pionierpersönlichkeiten des Alpenraums, während im Naturparkzentrum Ötscher-Basis die Natur selbst zum vermittelten Thema wird. Der dritte Teil in Frankenfels-Laubenbachmühle widmet sich den Menschen, ihrem Alltag und der Landwirtschaft im Ötschergebiet. Die Besucher tauchen hier tief in die Eigenheiten der Umgebung ein und werden angeregt, unabhängig von der Schau das Mostviertel zu erkunden.
In der Gestaltung sticht besonders der Ausstellungsort Frankenfels-Laubenbachmühle hervor, welcher mit der gläsernen Fassade der Halle die umliegende Landschaft in die Gesamtheit der Exponate einfließen lässt und sie gleichfalls mit den vorherrschenden kubistisch-schlichten architektonischen Formen kontrastiert. Obwohl inhaltlich vorrangig kulturhistorische Themen behandelt werden, sind die Grafik- und Typografieelemente modern gehalten, um zu unterstreichen, dass der Blick auf die Gegend ein zeitgenössischer ist. Die, bis auf die grellen Hintergründe der Schriftzüge, vorrangig in Weiß und hellem Holz gestaltete Szenographie lässt die Betrachter ihre Aufmerksamkeit auf die wesentlichen Exponate der Ausstellung richten. Dadurch wird der Blick nicht abgelenkt und fällt sofort auf die Geschichten erzählenden Stücke. Über die zwei, in dieser Form temporär aus Holz gefertigten Ebenen in der großen Ausstellungshalle gilt es dann, die Erfahrungen der Holzknechte, Pilger und Landwirte nachzuempfinden, wobei sich zwischen den historischen Objekten immer wieder Texte und Tafeln finden lassen, mit denen die Besucher mit Hinweisen und regionalen Referenzen direkt angesprochen werden. Am Ende des Rundgangs werden die Besucher mit zufälligen Tipps für individuelle Ausflüge in die alpine Umgebung entlassen. Nachdem die museale Einführung in Land und Leute somit erfolgreich absolviert wurde, startet im Anschluss die vertiefende, ganz persönliche Erkundung.