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Ausstellungsgestaltung

„Roggen – Das Gold der Region“

POSTED 12.12.2014
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Seit Juli 2014 widmet sich das ROGG-IN im bayrischen Weißenstadt am See dem regional sehr beliebten Getreide Roggen. So wurde für das oft unterschätzte Korn und dessen kulturgeschichtliche und ernährungsphysiologische Bedeutung ein neuer Schauplatz als Informationszentrum für Roggenkultur geschaffen. Zusätzlich geprägt durch das ortsansässige Unternehmen Pema Heinrich Leupoldt KG und dessen langjährige Herstellung von Vollkornspezialitäten wird dem Gold der Region nun ein ganz besonderer Stellenwert zugedacht und damit zu einem respektvollen und nachhaltigen Umgang angeregt. Für die einheitliche Gestaltung zeigte dabei das Nürnberger toc. designstudio verantwortlich, dass sowohl die Ausstellungsgestaltung als auch die grafische Umsetzung sowie die Corporate Identity entwickelten.

Zu Beginn der 300 Quadratmeter großen Ausstellung leitet das Zitat Sokrates` „Ich weiß, dass ich nichts weiß“ in die Schleuse des Halbwissens. Hier wird den Besuchern zunächst die Möglichkeit gegeben, auf spielerische Weise den eigenen Wissensstand über das Getreide zu überprüfen. Der anschließende Ausstellungsbereich gliedert sich dann in drei Themenschwerpunkte. Ein freistehender goldener Kubus (Symbol für ein wogendes Roggenfeld in der Sonne) klärt über die aktuellen Anbaubedingungen, die Wachstumsphasen der Pflanzensorte und die Eignung des Fichtelgebirges als Anbaugebiet auf. Zwischen Bauernweisheiten, Grafiken und Exponaten bekommen die Besucher so eine wissenschaftliche Informationstiefe zum Thema „Gold der Region“ vermittelt. Darüber hinaus kann der Besucher in dem stilisiert wehenden Roggenfeld Platz nehmen, und einem Hörspiel die natürlichen Anbaumethoden von früher bis heute entnehmen sowie der Poesie des Roggens lauschen. Als stilgebendes Element ziehen sich warme Goldtöne als auch Formassoziationen zu Roggenähren weiter durch die gesamte Ausstellungsgestaltung. So stehen die am Kubus gespannten Fäden stellvertretend für die Grannen des Roggens und die abgeschrägten Podeste und Deckenelemente des folgenden Bereichs erinnern an die Form einer Ähre. Eigens für die Ausstellung, vor allem aber für das Themengebiet „Gesundheit aus dem Korn“ wurde zudem eine Tischprojektion entwickelt. Neben den einzelnen Bestandteilen des Getreides werden hier außerdem dessen Gesundheitsaspekte, Verwendungsmöglichkeiten und Methoden der Qualitätsbestimmungen anhand von Grafiken und Screens beleuchtet. Für eine eingehende Betrachtung des Korns stehen zusätzlich Mikroskope zur Verfügung. In dem abschließenden Themengebiet „Poesie der Verarbeitung“ wird dann das wohl ursprünglichste Brotrezept mit Hilfe einer wechselseitigen Raumabfolge aufgezeigt. Denn für die Brotherstellung ist die Getreideart Roggen neben Wasser und Salz eine der essentiellen Backzutaten. Zusätzlich zu diesen materiellen Rezeptbestandteilen schwört das nachbarschaftliche Traditionsunternehmen Pema noch auf drei weitere Komponenten: Sorgfalt, Achtsamkeit und Geduld. So reihen sich in diesem Bereich der Ausstellung abwechselnd hell und dunkel gestaltete Räume aneinander. Nach jedem hell inszenierten technischen Arbeitsschritt, der Zugabe von Roggen, Wasser und Salz folgt eine der weichen und emotionalen Komponenten – vorzufinden in den dunklen, poetisch angelegten Räumen. Zum Abschluss der Ausstellung erfährt der Besucher – dank der Darreichung einer echten Scheibe Roggenbrot – eine Genussmeditation mit realem Erlebnis.

Mit einem über 1.300 Quadratmeter großen Außenbereich wird zudem das Informationsspektrum des ROGG-IN abgerundet: Der „Roggengarten“ zeigt neben Kunstwerken renommierter Künstler, anhand einer dreigliedrigen Fruchtfolge auf verschiedenen Feldern das aktuelle Wachstumsstadium der Roggenpflanze. Darüber hinaus bietet der Garten die Möglichkeit des Verweilens und der Reflexion des Erlernten für die Besucher.

FACTS

Projekt:

„Roggen – Das Gold der Region“

Gestaltung:

toc. designstudio > www.toc-designstudio.de

Standort:

Weißenstadt am See, Bayern

Zeitrahmen:

2014

Fotos:

Bilder 1, 2, 3, 5, 8, 9: © Manfred Jahreiss
Bilder 4, 6, 7: © toc designstudio