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Ausstellungsgestaltung

Deutsches Dampflokomotivmuseum

POSTED 17.10.2014
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Deutsches Dampflokomotiv-Museum, Neuenmarkt

Am 18. Mai 2013 eröffnete das Deutsche Dampflokomotiv-Museum im oberfränkischen Neuenmarkt seine neu gestaltete Ausstellung. Für den 100.000 Quadratmeter großen Parcours des Freilichtmuseums zeichnete dabei das Stuttgarter Atelier Brückner verantwortlich, das durch seine Gestaltung einen neuen Zugang zur Faszination Dampflokomotive ermöglichte. So können die Besucher nun erfahren, wie sich das Leben in Neuenmarkt durch das Aufkommen der Dampftechnologie veränderte und der Ort dadurch nachhaltig geprägt wurde.

Herzstück des Museums ist die Ausstellung im historischen Ringlokschuppen. Hier können die Besucher anhand einer Zeitleiste mit beweglichen Großgrafiken die Historie der Dampflokomotiven verfolgen. Darüber hinaus wird anhand dieser Einordnung die Entwicklung der Eisenbahn innerhalb Deutschlands erfahrbar. Als unmittelbares Ausstellungsmedium sind dabei die stählernen Riesen selbst zu betrachten: Auf einer der Dampfloks wird zum Beispiel eine 1:1-Projektion des Innenlebens ebendieser als technisches Meisterwerk abgebildet. Dank der Überlagerung von ruhendem Ausstellungsmedium und bewegtem Bild scheint es, als würde die Dampflok für den Besucher zum Leben erweckt. Mechanische Zusammenhänge und Abläufe werden so visuell erläutert und damit verständlicher und greifbarer. Zwischen den Lokomotiven angeordnete Themeninseln machen den Ringlokschuppen zudem als Arbeitsstätte sichtbar. Eingefasst in eine gelbe Umrahmung werden Situationen eines Arbeitsalltags aufgezeigt und so auch die soziale Bedeutung des Bahnhofs für den Ort dargestellt. An einer Stelle der Umrandung bildet sich aus der flächigen gelben Bodenlinie eine plastische, räumliche Erhebung und bietet den Besuchern somit zusätzliche grafische Informationen. Erweitert wird die Chronik des ehemaligen Bahnbetriebwerks mit dem Rundgang über den rekonstruierten Kohlenhof. Großformatige, figurative Silhouetten bilden hier die einzelnen Berufsbilder des Bahnbetriebs ab und begleiten die Besucher auf ihrem Rundgang.
Vervollständigt wird das Technikmuseum durch das Eisenbahnerdorf. Denn Neuenmarkt entwickelte sich im Zuge der Industrialisierung von der ursprünglichen Siedlung zu einer aufstrebenden Ortschaft und das Bahnbetriebswerk blieb nicht ausschließlich Arbeitsstätte, sondern verhalf der Gemeinde auch zu stetigem architektonischem Wachstum. Noch heute sind Gebäude aus der Dampflok-Ära erhalten: Neben dem Bahnhofsgebäude sind die beiden in direkter Nähe zum Museum angesiedelten Eisenbahnerkirchen besonders erwähnenswert. Beide Sakralbauten wurden von der Eisenbahn geplant und von den Eisenbahnern selbst in freiwilliger Leistung erbaut – einmalig für die Bahngeschichte Deutschlands. Die Besucher können hier einem Lehrpfad folgen und werden damit durch den gesamten Ort Neuenmarkt geführt. Erläuternde Stelen dienen mit Grafiken und informativen Texten zudem als Fingerzeig auf die historische Architektur und offenbaren die Ortschaft selbst als Teil des Museums.

FACTS

Projekt:

Deutsches Dampflokomotivmuseum Neuenmarkt

Gestaltung:

ATELIER BRÜCKNER > www.atelier-brueckner.com

Standort:

Neuenmarkt

Zeitrahmen:

Mai 2013

Fotos:

Michael Jungblut > www.michaeljungblut.de