INSZENIERUNGEN IM RAUM AUSSTELLUNGSGESTALTUNG MARKENWELTEN FILM- & BÜHNENARCHITEKTUR NEUE WELTEN
Submit a PLOT
PLOT
GO

Ausstellungsgestaltung

[lang_de]Zeit und Messel Welten[/lang_de][lang_en]Time and Messel Worlds[/lang_en]

POSTED 20.10.2010
PICTURE
PICTURE 1
 
PICTURE 2
 
PICTURE 3
 
PICTURE 4
 
PICTURE 5
 
PICTURE 6
 
PICTURE 7
 
PICTURE 8
 

Für das neu eröffnete Besucherzentrum „UNESCO Weltnaturerbe Grube Messel“ inszenierte das Büro Holzer Kobler Architekturen, Zürich eine Ausstellungsgestaltung, die ein 47 Millionen Jahre altes Stück Erdgeschichte wieder räumlich und lebendig werden lassen. Der Entwurf des Gebäudes der Architekten landau + kindelbacher, München basiert dabei auf der Form des Ölschiefers, der über Millionen von Jahren die ausgestellten Fossilien konservierte. Die bauliche Umsetzung erfolgt in abstrakten Schichten, die dem Gebäude seine längsgerichtete Form geben und es topografisch aus der Landschaft wachsen lassen. Die Räume im Inneren ordnen sich diesem Gefüge unter und leiten den Besucher sinnbildlich über vier Zeit-Räume durch die gesamte Erdgeschichte der Grube.
Mit einem spannenden Vorfilm im kleinen Saal wird der Besucher abgeholt und beginnt damit den Rundgang durch die Geschichte und die Gegebenheiten der Grube Messel. Über die Auseinandersetzung mit der jüngeren Historie der letzten 200 Jahre führt der Weg dann an den Ursprung der Grube. Aufwändige 3D-Animationen der topografischen Entwicklung und ein ganzräumiger Einbau eines abstrahierten Vulkans setzen diese Situation erlebbar in Szene. Ein audiovisueller Ausflug an den tiefsten Punkt der wissenschaftlichen Bohrung in der Grube – in 433 Metern Tiefe – zeigt sich durch den kreisrunden Raum und die mediale Umsetzung in Film und Geräuschen besonders beeindruckend. Durch einen langen, schmalen Raum geht es entlang aneinander gefügter Teile des originalen Bohrkerns sinnbildlich zurück an die Erdoberfläche. Hier findet sich der Besucher im tropischen Regenwald wieder, der damals den Messeler Krater umgeben hat. Satte Grüntöne, vorbei huschende Schatten urzeitlicher Tiere, sowie ein Klangteppich aus urzeitlichen Geräuschen setzen dieses Thema überzeugend um. Höhepunkt der gesamten Ausstellung ist die Schatzkammer. Sie ist als raumgreifender, edler Kristall ausgebildet, der in seinen Facetten sehr gut erhaltene Exemplare gefundener Urzeittiere zeigt. Die in Weiß gehaltene Installation und die indirekte Beleuchtung lassen die Exponate dabei besonders gut zur Geltung kommen.
Die Ausstellung verzahnt sich gelungen mit dem Außen- und Innenraum und zeigt immer wieder raffinierte Überlagerungen, sei es durch Aus- und Durchblicke oder den direkten Zugang zur umgebenden Landschaft. Das setzt sich auch konsequent in der medialen und grafischen Inszenierung fort. Animatio­nen, großflächige Grafiken, farbig angelegte Räume, Filmsequenzen, sowie interaktive Touchscreens und natürlich die Artefakte und Forschungsinstrumente der Grube Messel bilden mit den abstrakten Einbauten ein ganzheitliches Bild. Der Besucher taucht dabei unbewusst immer tiefer in Zeit des Eozäns ein und erfährt darüber hinaus eine gelungene Auseinandersetzung mit der Thematik der Geowissenschaft.

FACTS

[lang_de]Projekt:

Zeit und Messel Welten[/lang_de][lang_en]Project:

[lang_de]Gestaltung:

landau + kindelbacher, München (Architektur) > www.landaukindelbacher.de
Holzer Kobler Architekturen, Zürich (Szenografie) > www.holzerkobler.ch
Keller & Damm, München (Landschaftsarchitektur) > www.kellerdamm.de [/lang_de][lang_en]Design:

[lang_de]Mediengestaltung:

iart interactive ag, Basel (Medieninstallation), Kontrastfilm GbR, Mainz (Vorfilm),
Visual Dope AG, Zürich (Grafikdesign) > www.visualdope.com[/lang_de][lang_en] Media design:

[lang_de]Standort:

Besucherinformationszentrum Grube Messel, Messel > www.grube-messel.de [/lang_de][lang_en]Location:

[lang_de]Zeitrahmen:

seit 26.08.2010[/lang_de][lang_en]Time frame:

[lang_de]Auftraggeber:

Land Hessen, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst > www.hmwk.hessen.de [/lang_de][lang_en]Client:

[lang_de]Fotos: