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Neue Welten

Skyspace

POSTED 20.03.2019
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Wo hört die Erde auf und wo fängt der Himmel an? Diese Grenze verhandelt der renommierte Land-Art-Künstler James Turrell schon seit einigen Jahren mit immersiven und zugleich minimalistischen Raumkonzeptionen: Seine sogenannten Skyspaces sind speziell proportionierte Kammern, die mit einer gen Himmel ausgerichteten Deckenöffnung versehen sind und jenes Grenzerlebnis der Horizontauflösung durch eindrückliche Lichtkontraste zwischen Innen- und Außenraum erfahrbar werden lassen. Bereits über 75 solcher Kammern konnte Turrell weltweit installieren, so auch aktuell im österreichischen Lech am Arlberg. Als der Künstler 2014 hier durch die Berge wanderte, imponierte ihm deren monumentale Abgeschiedenheit so sehr, dass er – auf Initiative des lokalen Kunstvereins Horizon Field – gemeinsam mit Baumschlager Eberle Architekten den Skyspace Lech realisierte. Hierfür wurde ein eigens dafür vorgesehener elliptischer Bau auf 2.000 Metern Höhe konzipiert, der sich mit seiner naturbelassenen Steinfassade harmonisch in die raue Alpenlandschaft einfügt. Dabei führt ein 15 Meter langer Tunnel von der Oberfläche hinein in den „Sensing Room“ – das unterirdische Herz des Kunstwerks. Der sakral anmutende Raum ist vollkommen leer, sodass das Wahrnehmungserlebnis durch nichts gestört wird. Auf diese Weise wird der Blick subtil nach oben zur Mitte einer beweglichen Kuppel gelenkt, in der eine Öffnung die Sicht auf den freien Himmel einrahmt und die Grenze zwischen Innen und Außen zum Verschwimmen bringt. Verstärkt wird dieser Effekt durch verschieden hell leuchtende Lichtfarben, in welche Turrell die unterirdische Kammer taucht und die mal in harmonischer, mal in kontrastiver Wechselwirkung zur Farbe des Himmels stehen. Neben dem Skyspace kann der Bau zudem zu einem anderen Lichtkonzept des Künstlers umfunktioniert werden: Bei geschlossener Kuppel wandelt sich die Kammer zu einem „Ganzfeldraum“ – eine strukturlose, lichtdurchflutete Fläche. Indem das Licht dabei sämtliche Kanten und Schatten schluckt, verliert das Auge jeglichen räumlichen Anhaltspunkt, sodass der Eindruck eines dimensionslosen Schwebegefühls entsteht und die eigene Wahrnehmung zum selbstreferentiellen Gegenstand der Betrachtung wird.

FACTS

Projekt:

Skyspace, Lech am Arlberg

Gestaltung:

James Turrell, Flagstaff/Arizona (US) > www.jamesturrell.com

Gestaltung/Architektur:

Baumschlager Eberle Architekten, Lustenau (AT) > www.baumschlager-eberle.com

Gestaltung/Licht:

Zumtobel Lighting GmbH, Dornbirn (AT) > www.zumtobel.com

Auftraggeber:

Horizon Field – Kunstverein Vorarlberg, Bregenz (AT) > www.skyspace-lech.com

Standort:

Oberlech – Tannegg, Lech am Arlberg (AT)

Fertigstellung:

September 2018

Fotos:

Florian Holzherr, Gauting (DE) > www.florian-holzherr.com