Markenwelten
Apotheke im Schultheiss Quartier
Futuristische Pharmazie trifft auf Retro-Design: Mit der Neukonzeption der Premium-Apotheke im Berliner Schultheiss Quartier gelang dem Studio Aisslinger ein Spagat zwischen nostalgischer Gestaltung und moderner Funktionalität. Standen noch vor ein paar Jahrzehnten weißgekleidete Apotheker vor hohen, dunkel-hölzernen Schubladenregalen, so regeln heute maschinelle Sortiermaschinen und Computer die Medikamentenausgabe. Um jene haptische Komponente genauso wie die einladende Atmosphäre, geprägt durch fachliche Kompetenz und persönlichen Austausch, zu bewahren, entschieden sich die Kreativen für ein offenes, transparentes Raumkonzept. Und so gibt kein Zähler den Kunden eine Wegrichtung vor, vielmehr strukturieren lose Beratungsinseln und Sitzgelegenheiten den Besucherbereich. Neben den rotbraunen Stahlregalen, die farbige Akzente in der schlichten, hellen Ausleuchtung setzen, bilden insbesondere die Glasbaustein-Wände ein zentrales Gestaltungselement. Diese formen semi-durchlässige Abgrenzungen, welche die tradierte Aufteilung in Privat-Räume – wie die Kaffeeküche oder das Labor – und öffentlichem Dispensarium nahezu verschwinden lassen. Jene Offenheit evoziert auf diese Weise nicht nur eine klare und übersichtliche Raumgliederung, sondern vermittelt auch eine vertrauenserweckende Unmittelbarkeit hinsichtlich der im Hintergrund ablaufenden Arbeitsprozesse. Ein Highlight stellt hierbei sicherlich der mechanische Kommissionierer dar: Die Sortiermaschine ist nicht, wie in herkömmlichen Apotheken üblich, hinter einer Trennwand verborgen, sondern mittig im Raum in einer gläsernen Kabine positioniert. So können die Besucher dem Roboter bei der „Arbeit“ zusehen, während sie auf einen freien Mitarbeiter warten. Abgerundet wird der innovative Ansatz durch Tablet-Stationen, an denen sich die Kunden über die Produkte informieren und ihre Rezepte via Mail oder sogar WhatsApp einreichen können.