Markenwelten
Pavillon Italien | Expo 2015
Natürlich sollte der italienische Pavillon als Aushängeschild im Sinne des „Nation Brandings“ fungieren, wobei die Regionen-Pavillons und natürlich die Expo als Ganzes ebenso mitspielen. Leider zählen Ergebnisse in diesem Fall mehr als Absichten. „Palazzo Italia, the home of italian identity – a journey through Italy’s strengths“ steht an der Begrüßungswand am Beginn der Ausstellung und blättert bereits ab. Auf unfreiwillige, tragische Weise wird hier eine Identitätswahrnehmung gestärkt, die sich hauptsächlich aus Bella Figura und Dysfunktionalität zusammensetzt. Durch seine grafische Fassadengestaltung sowie das Raumgefüge des Atriums wirkt der Pavillon von außen zeitgemäß und interessant, aber die Besucher spüren, dass er nicht fertig geworden ist. Innen enttäuschen die Räume: Aufgrund des Nachnutzungskonzepts gibt es fast nur gewöhnliche Bürogeschosse, welche die szenografischen Spielräume verkleinern. Einzig in den filmisch bespielten Spiegelräumen blitzt etwas von dem auf, was Italien trotz aller Misswirtschaft zum kulturellen Schwergewicht macht. Im Sinne der Wirtschaftsförderung oder Vertrauensbildung in Staat und Politik scheint dieser Auftritt nicht zu wirken. Aber es bleibt zu hoffen, dass am Ende der Expo Italien doch noch als Gewinner vom Platz geht.