Markenwelten
Pavillon Brasilien | Expo 2015
Ganz anders der brasilianische Pavillon: Die große, offene Stahlstruktur mit dem riesigen begehbaren Netz hat sich schnell zum Publikums- und Kameramagneten entwickelt und das Erlebnis auf der schwankenden Membran bleibt den Besuchern eindrücklich im Gedächtnis: Sie müssen aufeinander Rücksicht nehmen, damit niemand durch die eigenen Bewegungen aus dem Gleichgewicht gebracht wird. Zudem erweckt der Blick von unten auf die kletternden Besucher die Assoziation an wild belebte Baumkronen im Amazonasurwald. Innen fällt die Begeisterungskurve etwas ab: Die Designausstellung vor dem langen Medienband wirkt ungeführt und macht keine Lust auf Erkundung. Des Weiteren wird die mediale Installation auf der Galerie von den meisten Gästen nicht wahrgenommen und der sehenswerte Museumssaal in der Tiefe des Gebäudes nicht von allen gefunden. Wobei sich Brasilien hier von seiner guten Seite präsentiert und Kunst der letzten Jahrhunderte zeigt – von den indigenen Völkern über den europäischen Kulturimport bis hin zur globalen Szene der Gegenwart. Da die Werke gleichwertig nebeneinander dargeboten sind, werden so die Inklusivitätsbemühungen des brasilianischen Staats verdeutlicht, der hier eine lebensbejahende und moderne Identität vermitteln möchte.
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