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Ausstellungsgestaltung

(K)ein Platz an der Sonne

POSTED 03.08.2015
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Seit 2012 dient das Humboldt Lab Dahlem als experimentelle Probebühne zur Vorbereitung künftiger Ausstellungen im Humboldt-Forum. Dieses soll ab 2019 im Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses beheimatet sein und Dauerausstellungen des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin beinhalten. Über 15.000 Exponate – in großen Teilen aus dem Zusammenhang kolonialer Gewaltherrschaft – werden hier zu sehen sein. Mit der Institution beabsichtigt die Stiftung Preußischer Kulturbesitz einen zentralen Ort für den Dialog der Kulturen der Welt zu schaffen. So soll ein Nutzungsraum entstehen, in dem sich – angesichts des geistigen Erbes von Alexander und Wilhelm von Humboldt – Bildung, Wissen und Kultur entfalten. In verschiedenen Projekten des Humboldt Lab Dahlem sammeln Kuratoren, Gestalter, Künstler und Wissenschaftler nun neue Erfahrungen. Jene dienen dabei der Überlegung, was eine zeitgemäße Präsentation nichteuropäischer, historischer Sammlungen für das künftige Humboldt-Forum bedeuten kann. Der Öffentlichkeit und Fachwelt präsentiert werden die Ergebnisse in den sogenannten „Probebühnen“.

Mit sechs neuen Projekten fährt dabei auch die „Probebühne 7“ auf. Eines davon ist die Jugend-Ausstellung „(k)ein Platz an der Sonne“. Diese Schau besteht aus einem Vermittlungslabor, einer Online-Kommunikationsplattform sowie verschiedenen Interventionen von bildenden Künstlerinnen und Künstlern. Zu sehen in den Museen Dahlem, geht es hier um Frage, was der deutsche Kolonialismus in Afrika für die Jugendlichen von heute eigentlich bedeutet und in welcher Weise sich das Thema in einem Museumsraum inszenieren lässt. Das Berliner Gestaltungsbüro IT’S ABOUT hat die Ausstellung als Teil des Teams mitgestaltet und entwarf einen Raum, in welchem verschiedene Vermittlungsformate und Diskussionsangebote zum Thema Kolonialismus angeboten und erprobt werden. Fünf Themeninseln mit verschiedenen Schwerpunkten werden inszeniert, wobei zwei dieser Stationen die geschichtlichen Hintergründe des deutschen Kolonialismus veranschaulichen. Einen Bezug zur Gegenwart schaffen dagegen die Themeninseln Alltagsrassismus und Dekolonisierung. Aber auch auf spielerische Weise erschließen sich die Hintergründe zu Objekten in den Afrika-Sammlungen: Der Prototyp eines Spiels führt die Besucher beispielweise in die Hochzeit der deutschen Kolonialaktivitäten in Westafrika um 1900. Hier können sie in die Rolle eines afrikanischen Königs im Kameruner Grasland schlüpfen. Dabei verdeutlicht auch die Szenografie den Charakter des Ausprobierens und des eigenen Sammelns von Erfahrungen: Einfache Holzblöcke und unbearbeitete Holzplatten, auf denen die Grafik direkt aufgebracht wurde, geben der Ausstellung einen unfertigen Charakter. Und dadurch, dass die Tafeln erweitert, überklebt und mitgestaltet werden können, lässt sich der Raum immerzu leicht modifizieren. Somit bietet die Ausstellungsgestaltung die besten Voraussetzungen für das Diskutieren und Anpassen von neuen Vermittlungsformaten für das Humboldt-Forum.

FACTS

Projekt:

(K)ein Platz an der Sonne

Gestaltung:

IT´S ABOUT, Berlin > itsabout.de

Projektteam:

Ute Marxreiter, Charlotte Kaiser, Paul Beaury, Cassandra Ellerbe-Dück, Indra Lopez Velasco

Standort:

Humboldt Lab Dahlem
Museen Dahlem
Lansstraße 8 / Arnimallee 25
14195 Berlin

Zeitrahmen:

seit März 2013

Fotos:

©Uwe Walter
01 – 05 – Austellung „(K)ein Platz an der Sonne“