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Ausstellungsgestaltung

Neue Herren – Neue Zeiten. Passau und das 19. Jahrhundert

POSTED 27.06.2014
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In der Sonderausstellung „Neue Herren – Neue Zeiten. Passau und das 19. Jahrhundert“ werden im Oberhaus Museum Passau in sieben Episoden die Veränderungen und Ereignisse des sogenannten langen Jahrhunderts mit besonderem Hinblick auf die Stadt Passau erzählt.

Die konzeptuelle Raumgestaltung, sowie die Gestaltung sämtlicher Kommunikationsmedien wurde vom Institut für Zeitreisen, Bremen/Berlin in Kooperation mit Franziska Sander und Johannes Ellmer entwickelt.

Beginnend im historischen Burggemäuer der Veste Oberhaus erfährt der Besucher auf insgesamt über 1.000 Quadratmeter die verschiedenen Aspekte der Themenbereiche: Politische Veränderungen, Militär & Medizin, Neue Mobilität durch Fahrrad, Eisenbahn und Dampfschiff, der Bayerische Wald als Rohstofflieferant, die neuen Arbeiter & Unternehmer Passaus, von den Anfängen des Konsumzeitalters und der Erfindung der Freizeit. In der Gesamtdramaturgie wechseln sich Räume mit hoher Exponatdichte mit freier inszenierten Bereichen ab.

Aus dem jeweiligen Inhalt leitet sich das Raumkonzept in Bezug auf Raumaufteilung, Atmosphäre, Einbauten, Farbgebung, etc. ab. Der inhaltliche Kontext beeinflusst immer den gestalterischen Umgang wie beispielsweise im ersten Abschnitt der Ausstellung, in dem vom Sturz des Fürstbistum und den damit zusammenhängenden Veränderungen in der Politik erzählt wird. Während in diesem Raum die Vitrinen verstreut und kurz vor dem Umfallen zu sein scheinen, formieren sich Vitrinen und Exponate in der folgenden Episode „Militär & Medizin“ zu einer Heeresformation durch den gesamten Raum, welcher von Geradlinigkeit und Struktur bestimmt ist.

In der freier inszenierten Episode „der Bayrische Wald als Rohstofflieferant“ ist das zentrale Thema der Kontrast zwischen der damaligen Romantisierung der Natur und der aufkommenden Bedeutung des bayerischen Waldes als Rohstofflieferant. Über eine kleine Rampe wird der Besucher auf eine Art Lichtung geführt, in der eine eigens komponierte Klanginstallation (von Christian Hohenbild) die Raumthematik interpretiert und das Gedicht „Abschied“ von Joseph von Eichendorff auf den abgeholzten Balken zu lesen ist. Der Eingriff in die Natur wird durch im Boden befindliche Klappen vermittelt, unter denen sich die Rohstoffe Graphit, Granit, Kaolin und Holz verbergen. Im darauffolgenden Raum mit einer Wandhängung zu den wichtigsten Unternehmen der Zeit in Passau können die aus den Rohstoffen entstandenen Produkte durch öffnen von Transportkisten entdeckt werden.

Im Bereich Freizeit befindet sich das Hauptexponat der Ausstellung, die Wandtapete „Vue de l`Amérique du Nord“, von der weltweit nur noch wenige Exemplare vorhanden sind – eines davon im Weißen Haus in Washington D.C. Auf Grund der Exklusivität und ihrem illustrativen Charakter wurde die Amerika-Tapete als Leitmotiv für alle Kommunkationsmedien ausgewählt, wobei stets andere Ausschnitte aus dem abwechslungsreichen Panorama mit einer, die Ästhetik des 19. Jahrhunderts zitierender Typografie verwendet werden.

Im letzten Raum der Ausstellung haben die Besucher angelehnt an das 1909 erschienene Buch „Die Welt in 100 Jahren“ die Möglichkeit ihre Antworten auf Fragen bezüglich ihrer Vorstellungen zum Jahre 2114 zu hinterlassen.

FACTS

Projekt:

Neue Herren – Neue Zeiten. Passau und das 19. Jahrhundert

Gestaltung:

Standort:

Oberhaus Museum Passau

Zeitrahmen:

Ausstellung 24.05.2014 – 15.11.2014

Foto:

Annika Nagel