Ausstellungsgestaltung
Hänsel und Gretel im Bilderwald
Holztore, welche dem Eingang in ein Märchenschloss gleichen, heißen die Besucher zurzeit im Frankfurter Goethe- Haus willkommen. Dahinter wartet ein dunkelblau schummriger Wald, der Geheimnisse aber auch Unheimliches gleichermaßen birgt. Es plätschert leise, eine Eule ruft.
Das Jubiläums- Jahr der Gebrüder Grimm ist 2012: Vor 200 Jahren erschienen ihre Kinder-und Hausmärchen. Zu diesem Anlass zeigt das Frankfurter Goethe- Haus die Ausstellung „Hänsel und Gretel im Bilderwald“. Anhand von illustrierten Büchern, Handzeichnungen, Originalgrafiken und Gemälden wird nicht nur das weite Spektrum der bildkünstlerischen Umsetzung romantischer Märchentexte von Jacob und Wilhelm Grimm, Clemens Brentano, E.T.A. Hoffmann, Novalis, Ludwig Tieck, Philipp Otto Runge, Friedrich de la Motte Fouqué und Carl Wilhelm Salice Contessa gezeigt, sondern auch die immense Vielfalt intermedialer Text/Bild-Beziehungen vorgeführt.
Petra Eichler und Susanne Kessler von Sounds of Silence haben hierfür die Ausstellungsgestaltung übernommen, welche der Gesamtszenerie eines begehbaren Bühnenbildes gleicht. Fragile Baumsilhouetten aus nachtblauem Holz teilen, in zwei Reihen positioniert, den Raum in unterschiedliche Zonen. Aus jedem Baum scheinen einem Wesen, mal ganz freundlich, mal aber auch unheimlich, entgegen zu blicken. Zum vorhandenen Arkadengang zusätzlich in den Saal hinzugefügte künstliche Sandsteinsäulen stellen neben dem die Höhenunterschiede im Raum nivellierenden dunkelblauen Teppichboden ein weiteres zentrales Element der vorgenommen Raumauflösung dar. Die Ausstellungsvitrinen sind Picknicktisch gleich in die Szenerie eingefügt und zart beleuchtet. Umlaufend zeichnet sich hinter den dunklen Silhouetten an den Wänden der Verlauf eines Abendhimmels ab, in dem die Bilder der Ausstellung zu schweben scheinen.
Für die Exponatbeschriftungen haben sich Sounds of Silence buchhafte Objekte überlegt und die thematischen Vitrinen mit einer Tischdecken-artigen Haube überzogen.Im Parcours gibt es für die Ausstellungsbesucher zudem ein Dornröschen-Schlösschen, einen Zauberspiegel und eine belebte Silhouetten-Szene zu entdecken.