INSZENIERUNGEN IM RAUM AUSSTELLUNGSGESTALTUNG MARKENWELTEN FILM- & BÜHNENARCHITEKTUR NEUE WELTEN
Submit a PLOT
PLOT
GO

Neue Welten

La Gaîté Lyrique

POSTED 15.03.2011
PICTURE
PICTURE 1
 
PICTURE 2
 
PICTURE 3
 
PICTURE 4
 
PICTURE 5
 
PICTURE 6
 
PICTURE 7
 
PICTURE 8
 
PICTURE 9

Den historischen Kern zu bewahren und gleichzeitig moderne Architektur zu integrieren ist meist die größte Herausforderung bei der Renovierung von historischen Gebäuden. Im Falle von dem 1862 eröffneten Theater La Gaîté Lyrique war das jedoch ganz anders:
Die Architektin Manuelle Gautrand fand eine Ruine vor, in der bis auf die Fassade und das Foyer nichts mehr auf die Erbauungszeit während des Zweiten Kaiserreiches hindeutete. Ende der 1980er Jahre wurde nämlich schon einmal Hand angelegt an dem geschichtsträchtigen Bau. „Eine Art lowtech-Disneyland mitten im Zentrum von Paris“ sollte dort mit dem Projekt Planète magique entstehen, erläutert Gautrand. Die Betreiber gingen recht schnell pleite und das Theater lag 14 Jahre lang im Koma bis erneut die Umbauarbeiten im Jahr 2003 begannen.
Die Architektin ließ das komplette Innenleben entfernen um Platz zu schaffen für ihr Konzept „Box within a box“. Wie die russischen Matrjoschkas verschachteln sich nun drei Säle im Gebäudekern und sind durch ein spezielles Schallisolierungssystem komplett autark. Der große Saal fasst bei Ausbau der flexiblen Sitzreihen 750 Menschen und ist mit 46 Bildschirmen verteilt auf alle vier Wände ausgestattet. Der kleine Saal ist für 150 Leute ausgerichtet und besitzt einen in der Höhe verstellbaren Boden, der mit 21 Podesten realisiert wurde. Im Auditorium sind die 130 Sitzplätze fixiert und alles in Gelbtönen gehalten.
Neben den drei Sälen sind die sogenannten „éclaireuses“ die wichtigsten Gestaltungselemente des Umbaus. Die kleinen mobilen Einheiten, die als Bücherbord, Arbeitsstätte und Unterhaltungsstation dienen, lassen sich auf Rollen frei im Raum bewegen und leicht mit der Decke verkabeln. Zusammen mit den Kunstharz-„Trauben“ zum Sitzen schafft die Französin so wieder die größtmögliche Flexibilität des Raums.

Das Zentrum für digitale Kunst und zeitgenössische Musik ist seit dem 2. März für Besucher geöffnet und ist mit Sicherheit ein Grund mehr nach Paris zu fahren.
Vom 29 März bis 3. April 2011 findet übrigens das „Berlin Next – Festival“ dort statt, an dem es Clips, Kurzfilme, Konzerte und DJ-Sets von Berliner Künstlern auf Augen und Ohren gibt.

FACTS

[lang_de]Projekt:

La Gaîté Lyrique – Zentrum für digitale Kunst und zeitgenössische Musik, Paris (FR) > www.gaite-lyrique.net [/lang_de][lang_en]Project:

[lang_de]Gestaltung:

Agence Manuelle Gautrand Architecture, Paris (FR) > www.manuelle-gautrand.com
[/lang_de][lang_en]Design:

[lang_de]Standort:

3 bis, rue Papin, Paris (FR)[/lang_de][lang_en]Location:

[lang_de]Zeitrahmen:

seit 02.03.2011[/lang_de][lang_en]Time frame:

[lang_de]Auftraggeber:

Stadt Paris (FR) > www.paris.fr[/lang_de][lang_en]Client:

[lang_de]Fotos:

1, 5, 11, 12: Philippe Ruault, Nantes (FR)
4, 6, 7 – 10, 13: Vincent Fillon, Paris (FR) > www.unregard.net
2, 3, 15 Jean Harixcalde, Ajaccio (FR)
14 Agence Manuelle Gautrand Architecture, Paris (FR)[/lang_de][lang_en]Pictures: