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Ausstellungsgestaltung

Zukunft der Tradition – Tradition der Zukunft

POSTED 26.10.2010
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Vor hundert Jahren fand auf der Münchner Theresienhöhe eine Ausstellung statt, die als „die Kulturtat Münchens im Jahre 1910“ (Ernst Kühnel) beurteilt wurde. Die Organisatoren dieser Ausstellung traten mit dem Anspruch an, das gesamte Spektrum visueller Kultur der islamischen Welt zu würdigen. Mit etwa 3.600 Exponaten, die in 80 Sälen gezeigt wurden, gelang ihnen die bis heute größte Ausstellung auf diesem Gebiet. Durch ihr puristisches Konzept und ihren wissenschaftlichen Katalog trugen die „Meisterwerke muhammedanischer Kunst“ zur Rezeption der aus verschiedenen Epochen und Regionen stammenden Werke im Kunstkontext bei.
Im Hauptraum erinnert zum 100-jährigen Jubiläum diese Tage das Haus der Kunst mit einer Neupräsentation von rund 30 der damals gezeigten Exponate an die epochale Ausstellung von 1910. Gleichzeitig werfen die Kuratoren einen Blick auf die Moderne in der arabischen Welt und beziehen zeitgenössische Kunst, Design, Fotografie, Architektur und Mode mit ein. Künstler und Institutionen aus dem Orient wurden eingeladen, mit ihren eigenen Konzepten an der Ausstellung teilzunehmen. So etwa stammt das Ausstellungsdisplay des Hauptraums von Samir el Kordy, einem der innovativsten jungen Architekten Ägyptens.
In Ägypten bestehen die lokalen traditionellen Einfassungen, Abhängungen oder Verkleidungen aus farbenfrohen und bunt gemusterten Stoffelementen. Sie werden gewöhnlich verwendet, um spezielle Bezirke abzustecken, Zugänge zu regeln, Feste und Feierlichkeiten abzuschirmen oder um geschlossene Veranstaltungen zu markieren oder auch anzukündigen. Dieser populären und Volkstradition folgend, wurde das Material und seine Elemente neu interpretiert, um eine visuell abstrahierte Version zu entwickeln. Sie übernimmt die Funktionen der traditionellen Absperrungen und Einfassungen, jedoch in einer zeitgenössischen, modernen Sprache, die die Besucher anspricht. Die lose verbundenen Gruppierungen der Ausstellungsobjekte werden umfasst und in acht getrennte Bereiche gegliedert. So ordnet sich der Ausstellungsraum entlang einer Struktur sich kreuzender Pfade an, die den Blickwechsel auf die ausgestellten Werke unterschiedlicher Zeiten erlauben.
Huda Smitshuijzen AbiFarès und die Khatt Foundation stellen uns die neuen Entwicklungen auf dem Gebiet der arabischen Typografie vor (Bild 4). Wafa Hourani präsentiert in einer Mixed-Media-Installation das palästinensische Flüchtlingslager Qalandia. Skulptur, Film, Fotografie, Architekturmodelle und Stadtentwürfe zeigen Gegenwart und Zukunft dieser Stadt auf (Bild 5). Ebenfalls als Mixed-Media-Installation zeigt die Künstlerin Reem Al Ghaith ihre Heimatstadt Dubai, die sie selbst als „Fantasieland“ bezeichnet. Die Stadt der Superlative, scheinbar über Nacht erbaut, wird hier hinterfragt, untersucht und als exemplarisches Modell festgehalten (Bild 6).

FACTS

[lang_de]Projekt:

Zukunft der Tradition-Tradition der Zukunft[/lang_de][lang_en]Project:

[lang_de]Gestaltung:

Hauptraum: Samir el Kordy[/lang_de][lang_en]Design:

[lang_de]Standort:

Haus der Kunst, München > www.hausderkunst.de [/lang_de][lang_en]Location:

[lang_de]Zeitrahmen:

17.09.2010 – 09.01.2011[/lang_de][lang_en]Time frame:

[lang_de]Auftraggeber:

Chris Dercon, Direktor am Haus der Kunst, Dr. León Krempel, Kurator am Haus der Kunst
Prof. Dr. Avinoam Shalem, Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Max-Planck-Fellow am Kunsthistorischen Institut in Florenz
[/lang_de][lang_en]Client:

[lang_de]Fotos:

Wilfried Petzi, München> www.wilfried-petzi-fotografie.de[/lang_de][lang_en]Pictures: