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Ausstellungsgestaltung

Badstuben | Fuggerhaus

POSTED 29.04.2016
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Seit dem Mittelalter ist der Name Fugger in Süddeutschland für Einfluss und Reichtum bekannt. Ein Teil der erfolgreichen Familiengeschichte spielte sich in Augsburg ab, deren Erbe nun wieder in neuem Glanz erstrahlt: Die „Badstuben“ im alten Fuggerhaus am Zeugplatz, bestehend aus zwei prunkvollen Räumen, wurden über mehrere Jahre hinweg restauriert.

Mit seinen aufwendig gestalteten Gewölben wurde das Fuggerhaus zwischen 1569 bis 1571 unter der Leitung des Baumeisters Friedrich Sustris erbaut und mit Holzarbeiten des Kunstschreiners Wendel Dietrich ausgestattet – alles im Stil der Renaissance. Für die Öffentlichkeit sind sie jedoch nur sehr begrenzt zugänglich, um sie auch in Zukunft zu erhalten. Dementsprechend wurde das Augsburger Labor für Medienkunst LAB BINÆR in Kooperation mit der Werkstatt für Gestaltung neonpastell beauftragt, ein Medienkonzept für die Loggia des Fuggerhauses zu entwickeln, damit sich Besucher dennoch einen Eindruck von den Badstuben machen können. So inszenierten sie im verglasten Vorhof ein weißes, skulptural anmutendes Band, das sich stark verwinkelt durch den ganzen Raum zieht und Informationen über Architektur und Gestaltung des Hauses und der Badstuben abbildet, die sich im hinteren Teil des Gebäudes befinden. Am Boden thematisiert die beschriftete und bebilderte Bandskulptur den Krater eines Blindgängers aus dem Zweiten Weltkrieg und somit den überstandenen Bombenangriff und reicht bis unter die Decke, die mit den originalen Holzarbeiten Wendel Dietrichs verziert ist. Somit werden die Blicke des Besuchers bewusst durch den ganzen Raum gesteuert. Mit drei Medienstationen wird die kleine Ausstellung komplettiert: Das Medienexponat „Fugger VIP“ demonstriert als Sitzbank die Gastfreundschaft der reichen Familie – lassen sich die Besucher auf der interaktiven Bank nieder, tauchen die prominenten Herrschaften auf: „Kilian Maps“ ist eine aus der Exponatwand horizontal ragende, bunte Landkarte. Mithilfe von farbigen Lupen können hier die drei Themenbereiche „Die Fuggerhäuser“, „Die Fugger in Augsburg“ und „Die Fugger in Europa“ durch die Komplementärwirkung der abgedruckten Farbe „entfiltert“ betrachtet werden: Und schließlich zeigt eine dritte Medienstation die tatsächlichen „Badstuben“ mittels eines 3D-Druck-Drahtgittermodells in einer Vitrine. Dabei sind die charakteristischen Elemente wie das Gewölbe sowie die Nischen für die Kaiser-Büsten visualisiert.
Während Besucher die Badstuben selbst nur mit Anmeldung oder in einem bestimmten Turnus kostenpflichtig betreten dürfen, ist die Loggia jederzeit für die Allgemeinheit offen zugänglich.

FACTS

Projekt:

Badstuben, Augsburg (DE)

Gestaltung:

LAB BINAER, Augsburg (DE) > www.labbinaer.de

Medienplanung/Medientechnik:

neonpastell Werkstatt für Gestaltung, Augsburg (DE) > www.neonpastell.de

Standort:

Fuggerhaus, Augsburg (DE)

Zeitrahmen:

seit 2015

Fotos:

LAB BINAER, Augsburg (DE) > www.labbinaer.de