Ausstellungsgestaltung
Unesco Besucherzentrum
Am Samstag den 28. Mai 2011 öffnete das neue Besucherzentrum Welterbe Regensburg im Rahmen des Welterbetages seine Pforten. Seit 2006 ist das Ensemble „Altstadt Regensburg mit Stadtamhof“ bereits in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen und wurde nun mit einer Daueraustellung im Erd- und Untergeschoss des Historischen Salzstadels an der Steinernen Brücke auf ca. 700 qm ausgestattet.
Bertron Schwarz Frey / Ausstellungs- und Museumsgestalter aus Ulm und Berlin haben das Projekt federführend in Kooperation mit Christian Schmutz und Marisol Rivas Velázquez von a-u-r-a architekten / Ulm gestaltet und geplant. Jens Döring und Katrin Jedon von 2av media + technology Ulm produzierten die integrierten Medien. Zentraler Bestandteil der Dauerausstellung sind fünf Themenbereiche im Erdgeschoss: UNESCO-Welterbe, Entwicklung der Stadt, Stadt am Fluss, Leben in der Stadt und Stadt der Reichstage.
Eine wesentliche Qualität der Räume des Salzstadels entsteht durch die für den Speicher typische Raumstruktur. Der Raum ist durchgehend, nicht durch Zwischenwände unterteilt. Der Entwurf des Besucherzentrums respektiert diese historische Erscheinungsform und erlaubt lediglich eine sensible Intervention durch von der Decke abgehängte, nach unten offene Körper, die den Boden als durchgehende Gesamtfläche wahrnehmbar lassen. Der Einbau strukturiert den Raum in thematische Zonen und differenziert sich durch seine klaren Farben, Formen und Oberflächen von der historischen Bausubstanz. Das Blau und die Transparenz des Wassers der Donau dienten als Ideengeber für die Stimmung des Raumes im Kontrast zum historischen Bauwerk.
Die Dramaturgie des Raumes lebt sowohl formal als auch inhaltlich aus dem Spannungsfeld des Innen und Aussen. Die Innenseiten der Kabinette mit historischen Abbildungen bilden das Tableau für die Präsentation von thematischen Leitobjekten und haben die Funktion von »Schatzkammern«. Großflächige Panoramadarstellungen auf den Aussenseiten fungieren als visuelle Verbindung zur Stadt. „Mediale“ Ausblicke nach draußen verbinden das Besucherzentrum wirkungsvoll mit der Altstadt und ihrer Geschichte. So entstand ein Ausstellungskonzept, das den Besucher empfängt und für die Sehenswürdigkeiten der Stadt sensibilisiert.