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Rautenstrauch-Joest-Museum
Morgen, am 23.10.2010, eröffnet in Köln das Rautenstrauch-Joest-Museum. Wir waren vorab eingeladen uns einen Eindruck zu machen und waren hellauf begeistert: Der von Schneider und Sendelbach geplante Neubau zeigt auf 3.600 Quadratmetern Ausstellungsfläche rund 2.000 Exponate. Rote Klinkerwände, dunkler Basaltboden, Stahl und Glas prägen die Materialität des aus vier Körpern bestehenden Gebäudes.
„Der Mensch in seinen Welten“ ist der Titel des Themenparcours, der sich in differenzierten Raumbildern entfaltet und in individuell inszenierten Themenräumen Platz findet. „Wir möchten die Exponate zum Sprechen bringen, Geschichten erzählen, die den Besucher berühren und ein nachhaltiges Erleben ermöglichen,“ sagt Prof. Uwe R. Brückner, der mit seinem multidisziplinären Team die narrative Dramaturgie der neuen Dauerausstellung entwickelt hat. Aus dem großartigen Bestand des Hauses wurde ein authentisch erlebbares Panoptikum kohärenter Themenfelder komponiert, wobei die Szenografie den kulturvergleichenden Raumthemen eine dreidimensionale Sprache verleiht.
Dabei erlebt der Besucher die Ausstellung als dynamische Abfolge einzelner Kapitel, die ihm einen Zugang zu den „Kulturen der Welt“ eröffnen. Insgesamt werden neun Themen unter den beiden Hauptaspekten „Die Welt erfassen“ und „Die Welt gestalten“ angesprochen. Höhepunkte des Parcours sind der Raum „Tod und Jenseits“, der in gleißendem Licht hinter Fadenvorhängen verborgen liegt, sowie der Europäische Salon mit seinem interaktiven Medientisch. Das „Museum im Museum“ thematisiert die Museumsarbeit an sich: Sichtbar durch ein großes Fenster in Richtung Neumarkt lädt hier als zentrales Exponat ein dekonstruierter Yamsspeicher den unvoreingenommenen Passanten zu einem Besuch der neuen Dauerausstellung ein.
Bereits im Foyer wird der Besucher vom Wahrzeichen des Hauses begrüßt, einem Reisspeicher aus Indonesien, an dessen begleitenden Informations-Modulen eine Vorschau auf den gesamten Parcours abrufbar ist. Prolog und Epilog rahmen den Rundgang in Form gleichartig gestalteter, multimedialer Rauminstallationen. Menschen fremder Kulturen begrüßen hier den Besucher und empfehlen sich später mit der Erkenntnis, dass sie allesamt Einwohner der Stadt Köln sind. Ein Besuch des Museums können wir euch also wärmstens empfehlen, vor allem da es am Eröffnungswochende freien Eintritt gibt. Mehr zur Gestaltung der Ausstellung erfahren Sie übrigens in PLOT#8 – Kids in Space!