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Ausstellungsgestaltung

Wald.Berlin.Klima

POSTED 24.07.2017
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Im Rahmen der Ausstellung „Wald.Berlin.Klima.“ haben sich das Berliner Kreativbüro gewerkdesign sowie die Berliner Landschaftsarchitekten von hochC der allgegenwärtigen Problematik der Erderwärmung auf eine neue Weise angenommen: Am regionalen Beispiel Berlin widmeten sie sich dem Bezug der Stadt zu ihrer natürlichen Umgebung: dem Grunewald. Anhand von Leitfragen wie „Wie wichtig ist der Wald für unsere Großstädte?“, „Was bedeutet der Klimawandel für unsere Wälder?“ und „Wie können wir sie darauf vorbereiten?“ können sich die Besucher nun im wahrsten Sinne den Weg durch eine Freiluftausstellung bahnen, die seit dem 13. April 2017 im Berliner Grunewald versucht, Antworten zu diesem vielschichtigen Thema zu geben.

Entlang eines etwa vier Kilometer langen Rundwegs werden an elf Informationsinseln, den sogenannten Waldwohnzimmern, zahlreiche Themen zur Anpassung der Berliner Wälder an den Klimawandel inszeniert – jede der Inseln widmet sich dabei einem anderen Teilgebiet. Sie alle funktionieren autark, denn die Ausstellung ist über mehrere Zugänge des Waldgebiets begehbar. Die modulare Ausstellungsarchitektur, deren Formsprache sich an geometrischen Strukturen urbaner Stadträume orientiert, bildet die Grundlage der Inselformation. Schattenfugen, die innerhalb der Module entstehen, bieten der Vegetation die Möglichkeit, sich die Zwischenräume zurückzuerobern. Die unbehandelten Oberflächen lassen einen natürlichen Witterungsprozess zu und fügen sich so in das Konzept mit seiner zurückhaltenden Geste ein.

Um das Thema der jeweiligen Station individuell greifbar zu machen, besitzt jede Waldoase dabei eine ganz eigene Form der Inszenierung – Holzstege und Aussichtsplattformen sowie Informationsschilder mit einfachen Piktogrammen und kurzen Texten vermitteln den Besuchern komplexe Inhalte auf eine anschauliche Art und Weise und runden den Eindruck einer modernen, naturbewussten und lebendigen Ausstellung ab. Durch ihre Formsprache bilden die Inseln einen Kontrast zu den natürlichen Strukturen des Waldes: Sie betonen die Andersartigkeit und fordern dazu auf, das Gelesene innerhalb der Umgebung zu entdecken und zu verstehen. So entsteht ein Zusammenspiel zwischen dem Wald als 1,27 Quadratkilometer großes begehbares Exponat, den Informationsinseln als überlagerndes Netz aus Inhalten sowie dem Menschen als Teil des Naturraums. Immer neue Szenarien laden dazu ein, den Freiraum mit allen Sinnen zu erfahren und Teil des Gesamtensembles zu werden. Die gesamte Inszenierung bietet so unterschiedliche Perspektiven auf die Vielfalt der Natur: Wald- und Landschaftsbilder sowie Wasserflächen und Moore säumen den Klima-Weg und tun ihr übriges zur Dramaturgie der Schau. Aus einem existierenden Waldpfad ist eine nachhaltige Ausstellung im Wald gewachsen, deren Stärke darin liegt, die Komplexität der Theorie in den Außenraum zu verfrachten und unvermittelt Bezüge zu schaffen.

FACTS

Projekt:

Wald.Berlin.Klima., Berlin (DE)

Gestaltung:

gewerkdesign, Berlin (DE) > www.gewerk.com
hochC, Berlin (DE) > www.hochc.de

Standort:

Grunewald, Berlin (DE) > www.berlin.de

Zeitrahmen:

Seit dem 13.04.2017 | Dauerausstellung

Auftraggeber:

Berliner Forsten, Berlin (DE) > www.berlin.de
Berliner Senat, Berlin (DE) > www.berlin.de

Fotos:

Dipl.-Ing. Philip Winkelmeier, Berlin (DE) > www.winkelmeier.net