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Ausstellungsgestaltung

Stollen der Erinnerung

POSTED 18.09.2014
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Und hier gehts zum Interview mit Bernhard Denkinger über Szenografie für Holocaust-Themen.

Im Jahr 2010 wurde der Wiener Architekt Bernhard Denkinger vom Verein Mauthausen Komitee Steyr mit der Ausarbeitung eines Gestaltungsvorschlags für eine Ausstellung zu KZ und Zwangsarbeit in der oberösterreichischen Stadt Steyr beauftragt. Im Zentrum sollte hierbei die Erinnerung an die ehemaligen Häftlinge des KZ Steyr-Münichholz und an die ZwangsarbeiterInnen der NS-Zeit stehen. Die ständige Schau befindet sich seit Oktober 2013 in einem ehemaligen Luftschutzstollen nahe des Ortszentrums, der von Häftlingen des KZs errichtet wurde.

Das Gestaltungskonzept folgt einem dualen Aufbau: Dem Gedenken wird durch die Verwendung von Originalzitaten ehemaliger Häftlinge Rechnung getragen. Die Berichte Einzelner sollten für sich selbst stehen und von Kommentar, Interpretation und Illustrationen befreit, als durchgängige Elemente durch die Ausstellung führen. Als zweite Ebene des Rundgangs ermöglichen in großen Abständen positionierte „Inseln des Lernens“, mit dicht angeordneten Dokumenten, eine Einordnung und Erklärung der historischen Zusammenhänge. Die Lage der Ausstellung im Inneren eines Bergs führt dazu, dass der Rundgang durch langgestreckte tunnelartige Räume den Besuchern wenig Spielraum für die Wahl einer individuellen Bewegungsabfolge lässt. Bewusst eingefügte „Leerstrecken“, die teilweise ins Dunkle auslaufen, vermitteln zudem ein Gefühl des Gefangenseins und der Ausweglosigkeit, ermöglichen aber ebenso ein Innehalten und Verarbeiten des Gesehenen.

FACTS

Projekt:

Stollen der Erinnerung

Gestaltung:

Bernhard Denkinger, Architekt,
www.denkinger.at

Standort:

Steyr, Österreich

Zeitrahmen:

Ständige Ausstellung, seit Oktober 2013

Fotos:

Andreas Buchberger