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Ausstellungsgestaltung

Schweinemuseum

POSTED 07.09.2010
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Als größtes Schweinemuseum der Welt präsentierte das ehemalige „Sammler- und Glücksschweinmuseum“ in Bad Wimpfen fast 20 Jahre lang seine mittlerweile auf über 30.000 Exponate angewachsene, teils sehr skurrile aber immer unterhaltsame, Sammlung rund um das Thema Schwein. Mit dem Umzug der Ausstellung in das 100 Jahre alte Verwaltungsgebäude des ehemaligen Schlachthofes in Stuttgart ergab sich im Sommer 2010 die Möglichkeit, die in ehemals acht Räumen gedrängte Sammlung großzügig auf mehr als 800 Quadratmetern in über 25 Themenräumen zu inszenieren.
Ein passenderer Ort als ein ehemaliges Schlachthofareal lässt sich dabei wohl schwer finden: Der Jugendstilbau der einstigen Schlachthofverwaltung bietet das entsprechende architektonische Ambiente für eine Ausstellung zur Kulturgeschichte des Schweins. Verteilt auf 28 Themenräume werden Schweine aller Art samt ihrer bewegten Geschichte präsentiert. Von der Zoologie über das Schwein in Kunst und Kultur bis hin zu sagenumwobenen Schweinen aus der Mythologie und Symbolik, wird hier die Vielseitigkeit dieses Tieres in den buntesten und verrücktesten Farben, Formen und Ausführungen vermittelt. Die Themenräume bieten dabei auf originelle Weise den Anreiz und die Gelegenheit, sich mit dem Sinn und Unsinn der schweinischen Artefakte auseinander zu setzen, da sie in ihrer Inszenierung variieren und sich dem Thema gestalterisch unterordnen. Geht der Besucher im Wald(raum) den Eigenheiten des Wildschweins auf den Grund, ist er von grünem Laub und weichem Waldboden umgeben, die Vögel zwitschern und aus dem Gebüsch schaut ihm neugierig allerlei schweinisches Wild entgegen. In des Metzgers‘ Küche ist das Raumkolorit schon ein ganz ein anderes: Dort findet sich altes Handwerkszeug des Schlachtermeisters, ein großer Kochkessel neben dem historischen Kaufmannsladen in Form der Metzgerstube und an dem original historischen Küchenbuffet aktuelle Statistiken über den exorbitanten Fleischverzehr aller Nationen. Zwei Räume weiter sind obskure Figuren des Schweins und umfangreiche Literatur über das das borstige Tier in Glasvitrinen untergebracht, die in einem vergleichsweise klassischen Ausstellungsraum mit geweißten Wänden und historischem Mobiliar aufgestellt sind. Da ein Großteil der Räume mit Tageslicht versorgt wird, sind transluzente Jalousien mit jeweils zum Themenraum passenden „Schweineprints“ vor den Fensteröffnungen platziert um das Licht zu filtern und zu streuen.
Eine sehenswerte Kuriosität des Museums ist sicher auch der raumfüllende Schweinekalender, bei dem sich der Besucher automatisch zum eigenen Geburtstag bewegt um – wie früher an Weihnachten – ein Türchen aufzumachen und natürlich etwas Schweinisches darin zu entdecken. Das Spiegelkabinett im Obergeschoss des historischen Schlachthofes bietet außer einer Menge Schweine auch noch ein wenig Verwirrung, da der Blick hinein so manchen Besucher die Orientierung verlieren lässt.
Zwischen den Räumen, an Fluren und Wänden gibt es Fotos und Grafiken und in jeder Ecke des Museums sitzt, thront, liegt oder faulenzt ein possierliches Tier mit Ringelschwänzchen. Das Spektrum umfasst dabei alle Arten von Schweinen: Vom Glücksschwein über das Sparschwein bis zum Kuschelschwein, vom massenproduzierten Kitsch über alltägliche Gebrauchsartikel bis zu seltenen Antiquitäten und wertvollen Einzelstücken. Die Ausstellungsgestaltung lässt dem Besucher dabei den Raum, das Schwein von all seinen Seiten kennen zu lernen. Nicht zuletzt ist das neue Museum schon aufgrund seiner Einmaligkeit einen Besuch wert und wer nach dem Rundgang noch nicht genug hat, kann sich in der Gaststube im Erdgeschoss des alten Schlachthofes auch noch das ein oder andere Schnitzel munden lassen.

FACTS

[lang_de]Projekt:

Schweinemuseum > www.schweinemuseum.de[/lang_de][lang_en]Projekt:

[lang_de]Gestaltung:

extrastern, Stuttgart > www.extrastern.de[/lang_de][lang_en]Gestaltung:

[lang_de]Planungsbeteiligte:

Christine Stathis (Architektur)[/lang_de][lang_en]Planungsbeteiligte:

[lang_de]Standort:

ehemaliger Schlachthof, Stuttgart[/lang_de][lang_en]Standort:

[lang_de]Zeitrahmen:

seit 01.05.2010[/lang_de][lang_en]Zeitrahmen:

[lang_de]Auftraggeber:

Wilhelmer Gastronomie GmbH[/lang_de][lang_en]Auftraggeber:

[lang_de]Fotos:

extrastern, Stuttgart > www.extrastern.de[/lang_de][lang_en]Fotos: