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Ausstellungsgestaltung

Graf Zeppelin zum 175. Geburtstag

POSTED 04.08.2017
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Mit Ferdinand von Zeppelin begann in Friedrichshafen der wirtschaftliche Aufschwung: Der General der Luft-Kavallerie verstand es wie kaum ein anderer, neue technische Entwicklungen der Luftfahrt zu erkennen, aufzugreifen und andere für seine Ziele zu begeistern. Er scharte einige der fähigsten Köpfe seiner Zeit um sich, um seine zukunftsweisenden Ideen zu verwirklichen. Kein Wunder, dass in der württembergischen Stadt nahezu alles nach ihm benannt ist. Zum 175. Geburtstag des Grafen wird nun im Zeppelin Museum dank einer Sonderausstellung auf seine wichtigste Schaffensperiode nach Beendigung seiner Offizierslaufbahn im Alter von 52 Jahren aufmerksam gemacht.

Gestaltet vom Stuttgarter büro münzing entstand eine Schau, mit der seine Rolle in der Luftschifffahrt ins Visier genommen wird: als Visionär, als Luftschiffer an Bord seiner eigenen Konstruktionen, als wichtiger Förderer anderer technischer Pioniere und als Figur der Zeitgeschichte. Dabei inszenieren die Stuttgarter Kreativen die Thematik wie ein begehbares Album. Teil des szenografischen Konzepts ist im wesentlichen die visuelle Kommunikation: Typografie, Bildgestaltung und Produktionstechniken nehmen Bezug auf den Inhalt, gestalterisch ist die Ausstellung jedoch stark reduziert. Thematisch gegliedert und mit großformatigen Fotos strukturiert, fügt sich der Innenraum mit seinen verschobenen modularen Holzkuben zu einem komplexen Gesamtbild zusammen. Mit der Innenarchitektur werden dabei einzelne Zeilen formuliert, in denen zahlreiche Ausstellungsstücke mit ihren einfachen Details nicht vom Inhalt ablenken, sondern den puren Eindruck einer visuellen Bestandsaufnahme unterstreichen. Besucher erfahren die Atmosphäre eines Konstruktionsbüros zu Zeiten des Grafen Zeppelin, die Exponate – angefangen beim Geometrieheft des Schülers Ferdinand von Zeppelin, über seine erste Zeichnung eines Luftschiffs aus dem Jahr 1874 bis hin zu seinem Taschenkompass – werden auf hölzernen Modulen präsentiert, die seitlich offen sind. Um die Assoziation eines Zeppelin-Tragwerks selbst kommen die Besucher beim Anblick der leichten Quaderkonstruktionen nicht umhin.

Abgehängte Papier-Zeppeline verweisen durch die raumgreifende Inszenierung auf die insgesamt 119 Luftschiffe, zwischen 1900 und 1938 gebaut, die als stilisierte weiße Silhouetten über den Betrachtern schweben – ein wolkenförmiger Schwarm, der sich in der dramaturgisch langsam aufbauenden Ausstellung in den Jahren des Ersten Weltkriegs stark verdichtet: 101 Luftschiffe fuhren damals Einsätze für Marine und Heer, bei Kriegsende waren es nur noch 15 Zeppeline.

Die Jubiläumsausstellung als Kooperation des Zeppelin Museums und des Archivs der Luftschiffbau Zeppelin GmbH blickt insgesamt bis über den Tod des Grafen hinaus und fasst zuletzt an einer gut 20 Meter langen holzverkleideten Wand viele Entwicklungen zusammen, welche die Stadt Friedrichshafen bis heute prägen.

FACTS

Projekt:

Graf Zeppelin zum 175. Geburtstag, Friedrichshafen (DE)

Gestaltung:

büro münzing, Stuttgart (DE) > www.bueromuenzing.de

Standort:

Zeppelin Museum, Friedrichshafen (DE) > www.zeppelin-museum.de

Zeitrahmen:

17. Mai – 15. September 2013

Auftraggeber:

Zeppelin Museum, Friedrichshafen (DE) > www.zeppelin-museum.de

Fotos:

büro münzing, Stuttgart (DE) > www.bueromuenzing.de