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Ausstellungsgestaltung

UNBOXING GOETHE

POSTED 15.07.2016
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„Unboxing“ beschreibt einen YouTube-Trend, bei dem Päckchen von bestellten Produkten vor laufender Kamera geöffnet und präsentiert werden. Der Titel der Ausstellung „Unboxing Goethe“, die im August 2015 eröffnet wurde, bezieht sich auf genau diesen Prozess. So schlagen die Frankfurter Gestalterinnen von Sounds of Silence die Brücke zu den lange im Archiv des Frankfurter Goethe-Haus verpackten Handschriften.
Konzipiert von der Künstlerin Susanne Kessler sowie der Architektin Petra Eichler, und kuratiert von 13 Studierenden der Goethe-Universität Frankfurt, werden hier ausgewählte Handschriften Goethes auf moderne Art präsentiert.

Dabei fällt es auf, dass in der 150 Quadratmeter großen Ausstellung die Vitrinen verhangen sind. Hinter jeder dieser Vitrinen befindet sich ein Banner mit dem jeweils einer der 13 Studierenden repräsentiert wird. Ergänzt wird dieser Umriss durch einen Schlagwortsatz des jeweiligen studierenden „Kurators“, der die Besonderheit der von ihm ausgewählten Handschrift zum Ausdruck bringt. Genau wie in einem Archiv sind die Ausstellungsstücke in den Vitrinen zunächst nicht sichtbar, sondern „verpackt“. Die Gestalterinnen haben hierzu die existenten Hochvitrinen in eine schwarze Hülle aus Kartonage gekleidet. Wobei sich dieser „Deckel“ mit Hilfe eines Seilzugs anheben lässt. In diesem Zug geht unter der Verkleidung das Licht an, damit die Besucher das Exponat betrachten können. Ein Vorteil dieses aktiven Öffnens der Vitrinen – das „Unboxing“ – ist es, dass die Papiere somit nicht länger als nötig, Licht ausgesetzt sind und die Ausstellung den konservatorischen Anforderungen entspricht. Auf diese Weise können die Handschriften formgerecht präsentiert werden ohne, dass die Besucher dabei an alte verstaubte Archive denken müssen.

FACTS

Projekt:

Unboxing Goethe, Frankfurter Goethe-Haus (DE)

Gestaltung:

Sounds of Silence, Frankfurt (DE) > www.soundsofsilence.de

Standort:

Frankfurter Goethe-Haus, Frankfurter (DE) > www.goethehaus-frankfurt.de

Zeitrahmen:

27.8.2015 – 18.10.2015

Fotos:

Alexander Paul Englert, Frankfurt (DE) > www.englert-fotografie.de