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Neue Welten

Krönlihalle-Bar

POSTED 28.10.2015
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Unter dem Namen „Kollektiv Krönlihalle“ schlossen sich Anfang des Jahres 2015 sechs Schweizer Kulturschaffende für ein – wie der Name bereits andeutet – Projekt zur berühmten „Kronenhalle-Bar“ zusammen. Das verblüffende Ergebnis präsentierte eine verkleinerte Trompe-lʼœil-Version des Originals in Zürich und hat den Design Preis Schweiz – Edition 2015/2016 in der Kategorie „Spatial“ gwonnen.

Die verniedlichende Namensänderung verweist bereits auf den Gedanken hinter dem gesamten Projekt: ein Nachbau mit einem Augenzwinkern. Das sechsköpfige Team, bestehend aus einem Schreiner, zwei Grafikern, einem Filmeditor, einer Kunstumsetzerin und einer Mitarbeiterin eines Think Tanks, vermaß im Geheimen die originale Bar, die in Europa als eine der schönsten gilt. Im Maßstab 0,85:1 erfolgte dann der freistehende Nachbau in einer LKW-Garage in Zürich-West. Diese Hommage an den Architekten, Möbelkonstrukteur, Innenarchitekten, Designer und Hochschullehrer Robert Haussmann, der das Interieur des Originals 1965 entwarf, bestand jedoch aus einfachen und günstig zu bekommenden Materialien, was das Projekt zu einem Spiel mit der Wahrnehmung werden ließ. Die dezente Verkleinerung irritierte dabei jeden Gast, der auch schon das Vorbild besucht hat. Die billigen Rohstoffe, welche die Verwendung von Marmor oder teurem Holz suggerierten, taten ihr übriges. Der temporäre Charakter der Krönlihalle-Bar stützte sich daher zusätzlich auf den schnelleren Verfall der verwendeten Materie: Nach dem Abbau der geschrumpften Kopie konnte die gesamte Bar recycelt werden. Der Raum im Raum, den das Projekt darstellte, zeigte sich als Kunstinstallation, die das Konzept eines Trompe-lʼœil um eine zusätzliche Ebene erweiterte und sowohl Skulptur als auch funktionierende Bar war. Die Funktionsfähigkeit unterstrich dabei den hohen Grad der Kopie. Gleichzeitig wahrte die Krönlihalle-Bar ihren Humor, wodurch kleine Änderungen, wie ein kopiertes, aber verändertes Picasso-Gemälde deutlich machten, dass sich die Verantwortlichen der Täuschung durchaus bewusst waren.

FACTS

Projekt:

Krönlihalle-Bar, Zürich (CH)

Gestaltung:

Kollektiv Krönlihalle, Zürich (CH)

Projektteam:

Seraina Borner > www.meinweiss.de
Barbara Brandmaier > www.thewire.ch
Markus Läubl > www.weicherumbruch.ch
Christoph Menzi > www.menzi.cc
Andrea Münch > www.weicherumbruch.ch
Thomas Stächelin > www.feuerholz.ch

Standort:

Welti Furrer Areal, Pfingstweidstrasse 31A, Zürich (CH) > www.welti-furrer.ch

Zeitrahmen:

März 2015

Fotos:

1: Annick Ramp, Zürich (CH) > annickramp.ch
2: Kollektiv Krönlihalle, Zürich (CH)
3, 4: Studio Willen, Zürich (CH) > www.davidwillen.com
5, 6, 7, 8: Véronique Hoegger, Zürich (CH) > www.ver.ch
9: Züricher Hochschule der Künste, Zürich (CH) > www.zhdk.ch