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Ausstellungsgestaltung

Konfliktlabor

POSTED 25.06.2014
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Die Ausstellung „JUBEL & ELEND. Leben mit dem Großen Krieg 1914-1918“ ist das Herzstück zahlreicher Aktivitäten des Landes Niederösterreich rund um die Erinnerung an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor hundert Jahren. Vor allem anhand von persönlichen Schicksalen, versucht die Ausstellung, das Leben mit dem Großen Krieg begreifbar zu machen.

1.000 Objekte, über 1,5 Stunden Original-Filmmaterial, Erlebnisse und Anekdoten aus den Biographien von 15 Protagonistinnen und Protagonisten, themenbegleitende Dialogführungen, ein Audioguide und nicht zuletzt zahllose Zitate, Bilder, Geschichten und Fakten, welche in jedem Raum „gepflückt“ und zu einem persönlichen Sammelband zusammengestellt werden können… Den Besucherinnen und Besuchern stehen unterschiedliche Zugänge zum Thema offen. Sie sollen die Ausstellung mit vielen offenen Fragen verlassen und ein Gefühl dafür bekommen, dass die Ereignisse nicht so fern sind, wie es dies in einem 100-jährigen Gedenkjahr den Anschein macht.

Das Konfliktlabor:

Brücken in die Gegenwart zu schlagen und die Besucherschaft mit sich selbst zu konfrontieren: Dieser Weg wird im Konfliktlabor fortgesetzt: Besucherinnen und Besucher können über die eigene Erfahrungswelt in das Thema der Ausstellung einsteigen oder es am Ende für einen persönlichen Aus- und Weiterblick nützen. Spiele und Übungen machen im Rahmen von gebuchten Workshops die eigenen Konfliktressourcen bewusst und lenken die Aufmerksamkeit auf die emotionalen Anteile unserer Kommunikation.

Der erste Eindruck:

Wände aus Seekiefer, der Boden in neutralem Grau: Bei der Gestaltung des Konfliktlabors wurden das Konzept der Ausstellung und die dort eingesetzten Materialien aufgegriffen. Zwei Streetart-Künstler wurden eingeladen, die Inhalte an die Wände zu bringen: Bunt und lebhaft fallen diese Illustrationen gleich beim Betreten des Labors auf. So dient ein Herz, das mit einem Gehirn zusammenwächst, als Sinnbild für unsere Gefühlslandschaft. Ein mit Symbolen beladener Kasten steht für die Facetten einer Persönlichkeit zu einem bestimmten Zeitpunkt seines Lebens. Das „Eisbergmodell“ veranschaulicht unsere Kommunikation: Es macht erkennbar, wie viele unbewusste Ebenen bei einem Konflikt mitschwingen. Auch eine Giraffe hat sich unter die Illustrationen gemischt. Als Landsäugetier mit dem größten Herzen ist sie das Symbol für Marshall Rosenbergs Anleitung zur Herzenssprache, der „Gewaltfreien Kommunikation“.

Eskalation in neun Stufen:

In einem anderen Bereich des Konfliktlabors sind drei Holzplateaus aufgebaut. Auf ihnen sind neun Stufen eingezeichnet, die mit Worten wie „Debatte“, „Drohstrategien“ bis hin zu „Gemeinsam in den Abgrund“ beschriftet sind. Auffallend sind die begleitenden Illustrationen an der Wand: Sie zeigen den Verfall einer Person im Durchwandern dieser Eskalationsstufen. Basis der Installation ist das Konflikteskalationsmodell des österreichischen Konfliktforschers Friedrich Glasl, welches den Verlauf von Konflikten und die jeweils möglichen Ausstiegsszenarien beschreibt. Die Besucherinnen und Besucher des Konfliktlabors können das neunstufige Modell betreten und mit ihm arbeiten. Filmausschnitte führen ihnen unterschiedliche Konfliktsituationen vor Augen: Ob Biene Maja, Harry Potter oder ein Truckfahrer – alle haben Konflikte. Die Relevanz des Eskalationsmodells liegt in der Möglichkeit, diese zu bewerten und Ausstiegsmöglichkeiten zu orten.

Die Botschaft:

„In Konflikten steckt Potenzial!“ Oftmals gehen sie unausweichlichen Veränderungen voraus. Wir brauchen Konflikte, um tradierte Handlungsmuster aufzulösen, Dinge in Bewegung zu bringen und damit auch Verbesserungen zu bewirken. Der Workshop hat ein offenes Ende, das vielleicht gleichzeitig den Anfang einer Reise darstellt. Dafür bekommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer „Das kleine starke Buch“ mit auf den Weg – ein Helferlein, das sich als Schummelzettel, als Reisebegleiter und als guter Anlass versteht, sich ein bisschen mit sich selbst zu beschäftigen.

FACTS

Projekt:

Konfliktlabor

Gestaltung:

Konfliktlabor Konzept: zunder zwo
Mitarbeit Workshops: Oliver Jeschonek
Mitarbeit Gestaltung: Illustrationen von lumpenpack
Ausstellungsarchitektur: pla.net architects
Ausstellungsgrafik: Fuhrer Visuelle Gestaltung

Standort:

Schallaburg , Niederösterreich

Zeitrahmen:

Ausstellung 29.03.2014 – 09.11.2014

Foto:

zunder zwo