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Ausstellungsgestaltung

Death Matters

POSTED 03.02.2012
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Jeder muss sich früher oder später mit ihm befassen. Denn er ist ein unumgänglicher Bestandteil des Lebens und trotzdem wird er, solange er sich aus dem direkten Umfeld heraushält, stets als Tabuthema abgetan: der Tod. Auf der Welt sterben täglich etwa 155.000 Menschen. Wie damit umgegangen wird, ist je nach Region oder Kulturkreis sehr unterschiedlich. Und genau diese Unterschiede sind das Thema der Ausstellung „Death Matters“ im Amsterdamer Tropenmuseum. Die Agentur Kossmann.dejong hat sich zusammen mit einem der größten Museen in der niederländischen Hauptstadt auf die Suche nach den vielfältigen Bräuchen rund um Tod und Beerdigung gemacht und verraten damit viel über die Art und Weise, wie Menschen dem Sterben und der Vergänglichkeit gegenüberstehen.

Gerade weil der Tod aus dem Alltag ausgeklammert wird oder weil der ein oder andere Besucher noch nicht derartig damit konfrontiert wurde, sorgt die niederländische Agentur gleich zu Beginn für eine thematische Einstimmung: Im Eingangsbereich der Ausstellung werden Situationen präsentiert, die Angehörige durchleben, wenn ein ihnen naher Mensch stirbt: Abschied, Trauer, Gedenken bis hin zu Kontaktaufnahme mit dem Toten. Doch auch mit einer derartig offensiven Begrüßung bleibt der Tod im Tropenmuseum ein privates und persönliches Thema. Untergebracht ist die Sammlung deshalb in der etwas abseits gelegenen Lichthalle. Trotz des Namens kommt Licht in der weiträumigen Ausstellungsfläche nur sehr pointiert beziehungsweise gedämpft zum Einsatz und sorgt so für eine angenehm ruhige Atmosphäre. Verstärkt wird diese Wirkung zudem durch die 15 Meter hohen Seitenwände aus Stoff, die durch ihre Optik ebenfalls zum weichen Gesamteindruck beitragen und zum Teil als Projektionsfläche dienen. Die Verwendung von Baumwolle wird hierbei als zusätzlicher Anknüpfungspunkt zum großen Thema Vergänglichkeit genutzt, da sie wie jeder organische Stoff früher oder später zerfällt.

Mit der Sterblichkeit in verschiedenster Form vor, neben und über sich, kann man sich schnell einsam vorkommen. Die äußeren flurähnlichen Passagen wurden daher als Zone der Reflexion und des Austauschs von Gedanken und Erfahrungen konzipiert. Es ist ausdrücklich gewollt, dass sich die Besucher hier miteinander austauschen. In diesem Ausstellungsbereich finden sich auch zahlreiche zeitgenössische Kunstwerke zum Thema Tod sowie Artefakte, die verschiedene kulturelle Herangehensweisen an den Tod darstellen. Daneben gibt es viele kleinere Räume, die ihrerseits wieder mit Stoffbahnen abgetrennt sind und bestimmte Themen näher und ausführlicher behandeln.

„Death Matters“ führt durch so monumental gestaltete Räume, die durchweg multimedial ausgerüstet sind: Über Fotografien, Filme, Audioelemente und Ausstellungsstücke ist es möglich, sich in die Erfahrungen und Gefühle anderer hineinzudenken und diese nachzuempfinden. Im besten Fall findet beim Besucher mittels dieser Identifikationsflächen sogar ein Denkprozess über den eigenen sowie den gesamtgesellschaftlichen Umgang mit dem Tod statt.

FACTS

[lang_de]Projekt:

Death Matters[/lang_de][lang_en]Project:

[lang_de]Gestaltung:

Kossmann.dejong > www.kossmanndejong.nl[/lang_de][lang_en]Design:

[lang_de]Standort:

Het Tropenmuseum, Amsterdam (Niederlande) > www.tropenmuseum.nl[/lang_de][lang_en]Location

[lang_de]Zeitrahmen:

02.11.2011 – 26.08.2012[/lang_de][lang_en]Time frame:

[lang_de]Fotos:

Thijs Wolzak > thijs@wolzak.nl[/lang_de][lang_en]Pictures: